Omnes Unum in Koblenz
Nach vielen Jahren fand am 14.11.2015 die Jahrestagung von Omnes Unum wieder einmal in Koblenz statt. Die Vereine aus Essen, Remscheid, Wuppertal, Trier, Neuss, Köln und Koblenz waren vertreten. Mannheim und Dortmund waren verhindert.
Die Berichte aus den Gesellschaften zeigten die Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Die Aktivitäten werden von Größe aber auch dem Umfeld der jeweiligen Gesellschaft bestimmt. Kulturelle und christliche Veranstaltungen, Museums- und Theaterbesuche, Ein- und Mehrtagesreisen, Wanderungen werden von den einzelnen Mitgliedern angeboten. Zwischen wenigen Veranstaltungen im Jahr und bis zu 30 für die Bürgergesellschaft Neuss bilden das breite Spektrum.
Besonderheit in Neuss ist, dass die Gesellschaft über ein eigenes Haus verfügt, in dem viele Veranstaltungen stattfinden können. Herausragend sind in Köln die Veranstaltungen zur Verleihung des Ohrenordens, in Koblenz und in Köln die Karnevalsveranstaltungen, oder auch die Konzerte, die insbesondere in Neuss und Koblenz geboten werden.
Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand ein Vortrag von Christoph Krepele, der sich mit den Bürgervereinen in der heutigen Zeit beschäftigte. Der Wandel der Werte wie auch der demographische Wandel führen zu einer Überalterung der Bürgervereine. Die Übersättigung mit kulturellen und anderen Veranstaltungen bei gleichzeitigem Anwachsen von social media verringern das Interesse am Vereinsleben. Man wird nicht mehr aus Tradition Mitglied. Traditionelles muss überprüft und Wertvolles weiterentwickelt werden. Der Verein darf nicht nur seine Mitglieder unterhalten, sondern die Mitglieder müssen in und für den Verein da sein. Unsere Bürgervereine bewegen sich auf einer intellektuellen Ebene und sind anspruchsvoller als Vereine, die die Kultur nicht in den Mittelpunkt stellen. Die Sehnsucht nach Gemeinsamkeit im Gegensatz zur Individualisierung bringt Menschen zusammen. Gemeinschaft, bürgerliche Werte, Kommunikation, christliche Werte seien als Stichworte genannt. Bei der Entwicklung ist es wichtig, nicht auf der Bremse zu stehen, wenn andere Gas geben und inhaltlich müssen Zeitgeistthemen in Gesprächsrunden eintreten.
Die Tradition bspw. unseres Lesevereins ist sozial, politisch, philosophisch. Musik und Lesungen sind ein wichtiger Bestandteil. Treten wir doch in die Diskussion mit Flüchtlingen ein, auch wenn diese überwiegend einen anderen kulturellen Hintergrund mitbringen, zeigen wir unsere Überzeugung als Christen und beachten wir, dass andere Religionen uns nicht als religiöse Menschen wahrnehmen, da wir zu lax mit unserer Religion umgehen. Ein Diskurs mit anderen Religionen führt zu Toleranz. Das Dreigenerationenhaus, die Generationenthemen, wie wollen wir miteinander leben, wäre ein weiterer Bereich für Diskussionen und Veranstaltungen.
Abschließend berichtete Uwe Hartmann noch über die Notwendigkeiten des Versicherungsschutzes für Gesellschaften, der in der heutigen Zeit immer notwendiger wird, um den Vorstand der Vereine zu schützen.
Heinz-Peter Mertens