Neujahrskonzert 2011 bei Mercedes-Benz in Koblenz

Auch in diesem Jahr war die traditionelle Neujahrsmatinee des Katholischen Lesevereins in der Niederlassung von Mercedes-Benz wieder sehr gut besucht.

Die zwei Kölner Brüder Niklas und Nils Liepe sowie die international erfolgreiche Sängerin Ekaterina Isachenko ließen bei ihren musikalischen Darbietungen keine Wünsche offen. Der 1990 geborene junge Geiger Niklas Liepe, Gewinner zahlreicher renommierter Wettbewerbe wie etwa dem Wieniawiski Wettbewerb in Polen, überzeugte durchgehend mit markantem silbrigen Geigenklang. Die Mozartsonate in A-Dur spielte er mit filigraner Leichtigkeit und sehr viel Poesie, sein Bruder Nils war ihm dabei ein idealer, hellwacher Begleiter, der sich jedoch nie in den Vordergrund spielte.

Als Höhepunkt vor der Pause konnten die Konzertbesucher der Lese dann die bereits zum zweiten Mal eingeladene russische Sopranistin Ekaterina Isachenko als wahren Hör- und Augengenuss erleben. Die junge Sängerin bot Kunst zwischen Folklore und lodernder Dramatik. Bei allen Beiträgen ließ sie ein besonderes Gespür für die Sehnsüchte erkennen, von denen die Lieder von Rachmaninow, Strauss und Kurt Weill leben. Isachenko zeigte mit ihrer wundervoll kraftvollen Stimme eine große Bannbreite zwischen himmelwärts jauchzenden Höhen bei J. Strauss, lyrischen Höhenflügen bei Rachmaninow und rabenschwarzer Abgründigkeit bei Kurt Weill. Bezwingend war dabei die in allen Beiträgen gehaltene Intensität und Leidenschaftlichkeit des Vortrags.
Das Publikum dankte es ihr mit großer Begeisterung.

Nach der Pause zeigte Nils Liepe mit der Revolutionsetude von Chopin, dass er nicht nur ein sehr einfühlsamer Begleiter ist, sondern auch über große pianistische Fähigkeiten verfügt. Zusammen spielten die beiden dann zur Freude des Publikums Neujahrsschmankerl wie „Liebesleid und Liebesfreud“ von Fritz Kreisler, wobei die schmeichelnde Weichheit des Klangs der Violine das neue Jahr angenehm beginnen ließ. Temperament und Leidenschaft zeigten die beiden dann bei Tschaikowskys Scherzo sowie bei der FAE Sonate von Johannes Brahms.
Natürlich durfte bei einem langjährigen Schüler des legendären Geigenlehrers Zakhar Bron das Konzert nicht ohne einen virtuosen Abschluss enden. Sarasates Zigeunerweisen mit dem atemlosen Spiccato Sprint des Violonisten brachten den jungen Musikern dann zum Schluss die wohlverdienten Bravorufe eines begeisterten Publikums.
A. Klöckner

Foto: A. Meinung

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