Frühjahrsfahrt nach Leipzig, Naumburg und ins Muldetal

Am Morgen des 23. Mai brach bei sonnigem Wetter die Lesefamilie zu ihrer großen Jahresfahrt auf. Gegen Mittag legten wir eine Pause in der Wartburg-Stadt Eisenach ein. Weiter ging es in die nahe gelegene Stadt Waltershausen. Wir besuchten die Residenzkirche (erbaut 1723). Sie war das Modell, nach welchem die Dresdner Frauenkirche entstand. Auf der 1741 fertiggestellten Trost-Orgel, der größten Orgel der Bachzeit, spielte uns der Kantor Theophil Heinke Werke von Johann Sebastian Bach vor: ein erhebendes Erlebnis!

Die Reise ging weiter nach Lützen zur Gustav-Adolf-Gedächtniskirche. Am Samstag erkundeten wir zu Fuß die wieder erstandene Leipziger Innenstadt, ihre Plätze und Kirchen, wie beispielsweise die Nikolaikirche, bekannt als Treffpunkt der Oppositionellen in der Wendezeit 1988/89. Dem Völkerschlachtdenkmal galt ein kurzer Besuch. Im Auerbachs Keller in der Mädler-Passage waren wir mehr schlecht als recht zum Abendessen.

Der Sonntag führte uns nach Grimma an der Mulde, wo wir Gottesdienst feierten. Dann ging es durch die Altstadt und zu der nach dem Hochwasser 2002 wieder aufgebauten Pöppelmannbrücke. Am Schloss Colditz, bekannt im 2. Weltkrieg als Gefängnis für alliierte Offiziere und deren Fluchtversuche, vorbei fuhren wir zum kürzlich wiederentstandenen Benediktinerkloster in Wechselburg und besuchten dort die älteste romanische, aus dem 12. Jahrhundert stammende, Kirche Sachsens.

Auf der Fahrt zurück nach Leipzig erlebten wir noch etwas von der langsam zu Ende gehenden mitteldeutschen Braunkohleindustrie, die sich zu einer Seen- und Erholungslandschaft entwickelt.
Am Montagmorgen führte uns der Weg nach Naumburg, der berühmten Dom- und Weinstadt, wo wir „Uta und Ekkehard“, dem sogenannten Stifterpaar, und vielen weiteren Schätzen des hohen Mittelalters einen Besuch abstatteten.
Nach der Mittagspause in der Naumburger Altstadt ging es weiter nach Schloss Molsdorf bei Erfurt, wo wir zum Abschluss in der „Guten Quelle“ eine reichhaltige Thüringer Küchentafel genossen haben.
Wohlbehalten und mit frohen Erinnerungen gelangten wir wieder in unsere Vaterstadt Koblenz.

Der Bericht soll nicht schließen ohne einen herzlichen Dank an unseren Vereinsfreund Adolf Meinung, der diese Reise mit der gewohnten Akribie geplant und geleitet hat.

Ihr Ewald Thul

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