Vier Tage im Elsass Elsass nebenan - Abseits der großen Wege

In der Frühe des 10. Juni 2010 brach die Lesefamilie auf zu ihrer Fahrt; es waren 72 Personen. Schlechte Wetternachrichten ließen das Schlimmste befürchten, aber die Propheten hatten diesmal Unrecht. Es war mal frischer und wärmer, aber stets trocken und oft blauer Himmel über uns.

Erste Station war Weißenburg, das uns Stadtführer näherbrachten.

Sodann konnten wir die frühmittelalterliche Kirche im Marmoutier (Mauersmünster) erleben und ein Orgelkonzert, das uns nichts kostete und trotzdem schön war.

Das Hotel in Colmar war eine ausgezeichnete Bleibe. Gut eingerichtete Zimmer, ein reichliches Frühstücksbuffet und ein ordentliches Abendessen, bei dem, im Preis inbegriffen, reichlich Wein eingeschenkt und nachgegossen wurde.

Der nächste Tag, nach einer gewittrigen Nacht, sah uns im Unterlinden-Museum mit seinem weltberühmten Isenheimer Altar von Matthias Grünewald.

Dann ging es nach Munster, wo wir von klappernden Störchen empfangen wurden.

Die Fahrt ging weiter zum Col de la Schlucht und auf dem Kamm der Vogesen Richtung Grand Ballon (Großer Belchen). Die Sicht übers weite Land und in die tiefen Täler mit ihren Seen war phantastisch.
Hinunter ging´s nach Thann, wo wir eine zauberhaft schöne gotische Kirche erlebten, deren schöne Fassade die Französische Revolution unbeschadet überstanden hatte.

Den Abend verbrachten wir in einem urigen Keller in Riquewihr (Reichenweier) bei einem rustikalen Abendessen.

Ein zweites Orgelkonzert, diesmal von uns gebucht, erfreute uns in der Kirche von Ebersmünster. Der Organist war ein künstlerisch begabtes Genie, der uns mit der Vorführung der Silbermann-Orgel entzückte. Als er zum Schluss, nach zartem Vorspiel, alle Register zog, zuckten viele von uns, vorher leicht dösend, erschreckt zusammen. Insgesamt ein tolles Erlebnis.

Wir genossen den herrlichen Blick ins Land bis über den Rhein hinaus, und in der Ferne entdeckten wir das Straßburger Münster.

Die Klosterkirche von Andlau war ein weiterer Höhepunkt unserer Reise. Uns führte der ehemalige Bürgermeister des Städtchens auf sehr kundige und launige Weise. Seine Liebe zum Wein bewegte uns, ihm ein Weinpräsent vom Bopparder Hamm zu überreichen, in der Hoffnung, dass dieser Wein auf seiner Zunge ihm standhalten könne.

In Colmar angekommen, gab´s noch eine Tour mit einem Bähnchen durch die Altstadt: Eine schöne Fahrt!

Abends dann wieder ein gutes Essen in unserem Hotel mit reichlich sehr passablem Wein.

Der letzte Tag führte uns nach Breisach, wo wir in der Stephanskirche Gott dankten für all das Schöne, was wie erleben durften.

Dann ging es nach Endingen am Kaiserstuhl, das uns kundige Führer näher brachen. Bevorzugt war die Gruppe, die als erste gestartet war. Sie wurde von einem frommen, geschichtskundigen Mann geführt, der an fast jeder Ecke einen lustigen Gag vom Stapel ließ. Unser Lachen ging durch ganz Endingen.

Eine launige Weinprobe zelebrierten wir im Weingut Schätzle, dem Top-Rotweinwinzer Deutschlands.

Bestens gelaunt ging ´s nach Hause, wobei unsere Stimmung im Bus mit jedem Tor, das gegen Australien fiel, immer ausgelassener wurde.

Dank an dieser Stelle unserem Freund Adolf Meinung, der diese tolle Reise hervorragend geplant und betreut hat.
Dr. E. Thul

Fotos: Rademacher

[alg_back_button]