Lese - Reise in das Land der Himmelsscheibe und der Askanier

Der Katholische Leseverein auf Luthers Spuren

Vom 18. bis 21. Juni 2009 führte uns der Weg nach Eisleben, dem Geburtsort Luthers, zunächst zum Fürstenschloß von Schwarzburg-Sondershausen (ehemalige DDR-Partnerstadt von Koblenz), wo uns der dortige Oberbürgermeister freundlichst empfing und uns mit einem Glas Sekt überraschte.

In Eisleben machten wir Quartier für vier Tage im Stadtschloß, Hotel Graf von Mansfeld, eine wunderschöne Bleibe in barockem Ambiente. Die Stadtführung ließ uns Luthers Geburts- und Sterbehaus erleben, seine Taufkirche und die Marktkirche St. Anna.

Der nächste Tag führte uns in die Salz- und Saalestadt Halle, wo uns die Himmelsscheibe von Nebra, eine Weltsensation des ältesten Observatoriums der Menschheit, bei einer Raubgrabung 1992 entdeckt, erwartete. Sodann waren wir Gast bei der ältesten deutschen “ Salzwirkerinnung von 1491″ im Hallorenhaus an der Saale.

Wittenberg, die Stadt des Kurfürsten Friedrich des Weisen, der Martin Luther auf der Rückreise vom Reichstag zu Worms 1521 „überfiel“ und auf der Wartburg in Sicherheit brachte, beeindruckte uns mit den Luthergedenkstätten, der Schloßkirche, dem historischen Markt und dem Lutherhaus.

Am Nachmittag machten wir einen Abstecher in eine der schönsten Parklandschaften Deutschlands, das “ Wörlitzer Gartenreich“ des Anhaltiner Fürsten Leopold, ein weitläufiger Park mit Schlössern, Tempeln und Kunstwerken in freier Natur, die wir bei einer Gondelfahrt über die zahlreichen, den Park durchziehenden Kanäle erkundeten.

Am Sonntagmorgen feierten wir Gottesdienst im Zisterzienserinnnen-Kloster Helfta, einem Vorort Eislebens. Schwester Gracia erzählte uns in einer sehr liebenswürdigen Weise vom Werden, Leben und Wirken dieser beeindruckenden Stätte, die nach hunderten Jahren der Aufhebung des Klosters nach der Wende einen Neuanfang nahm.

Auf der Heimfahrt besuchten wir die Burg Querfurt, eine der größten und gleichwohl unbekannten Burgen. Der Zufall wollte es, daß just an diesem Tag ein Burgfest stattfand, das uns das mittelalterliche Ambiente näherbrachte.

Unvergeßliche Tage waren vergangen, als wir müde, aber auch glücklich wieder in unsere Vaterstadt Koblenz heimkehrten: „Mit der Lese wor et wie immer scheen gewese!“
Dr. Ewald Thul

Fotos: Rademacher

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