Gedanken zum Weihnachtsfest von Diakon Horst Dany

»Als tiefes Schweigen das All umfing, und die Nacht in ihrem Lauf bis zur Mitte gelangt war, da sprang dein allmächtiges Wort vom
Himmel, vom königlichen Thron herab….«

Liebe Mitglieder und Freunde des Katholischen Lesevereins,
diese Worte aus dem Buch der Weisheit wurden in die Weihnachtsliturgie aufgenommen und haben den Texter und Komponisten geistlicher Lieder, Peter Gerloff, zu nachfolgendem Gedicht inspiriert:

Als tiefes Schweigen das All umfing
und die Nacht zur Mitte gelangt war,
erschien das göttliche Wort und ging
durch die Welt, die tödlich erkrankt war.

Als Schuld die Menschheit gefangen hielt
und der Schatz der Hoffnung vertan war,
kam er, der eine, das Ebenbild,
wie es Gottes Weisheit und Plan war.

Im Stall geboren, verkannt, bedroht,
doch gesalbt mit Gaben in Fülle,
bestand er Leere und Hungersnot
in der Kraft der ewigen Stille.

Und jede Nacht muss ihm Zeugin sein,
jedes Herz, erstarrt und gefroren.

In eine Erdennacht trat er ein
und für alle ist er geboren

Ich weiß nicht, wann Peter Gerloff diesen Text verfasst hat, denn er könnte nicht aktueller sein. Wir feiern heute das zweite Weihnachtsfest in einer Welt die „tödlich erkrankt“ ist.
Die Älteren unter uns wissen noch um die Beschränkungen der Weihnachtsfeste in Kriegszeiten, doch die jetzige weltweite lebensbedrohende Situation ist für alle neu und macht sogar die Menschen, die wir gewählt haben zu unserem Wohl Entscheidungen zu treffen, ratlos.
Dagegen steht aber alle Jahre wieder die alte Botschaft der Engel an Weihnachten: „Fürchtet euch nicht.“ Furcht ist kein guter Ratgeber. Es gilt die Bedrohung klar zu benennen, ernst zu nehmen und mit angemessenen Maßnahmen zu bekämpfen. Dazu müssen alle bereit sein, denn die Botschaft der Engel ist vor allem für die Menschen „guten Willens“ bestimmt.

Wenn wir uns dieser Herausforderung stellen, werden wir auch wieder „frohe Weihnachten“ feiern können.

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