Liehe Mitglieder, Freunde und Förderer der „Lese“

Gottes Sohn ist nicht zu Besuch gekommen, sondern will unter uns wohnen. Eine Weihnachtskarte habe ich gelesen. Es war eine Graphik: Kein Stall von Bethlehem, keine “ Heilige Nacht“, sondern eine Szene unserer Zeit: Eine vierspurige Autobahn, Autos, Stoßstange an Stoßstange. Darüber zwei große überdimensionale Hände, die vom Himmel her ein neugeborenes Kind halten und es in die hektische Betriebsamkeit senken. Und dazu der Text .. Uns ist ein Kind geboren.“
Es gibt heute viele Menschen, die sich für den religiösen Gehalt der Adventszeit und Weihnachtszeit nicht mehr interessieren. Das Christuskind ist ihnen gleichgültig, vielleicht noch eine Figur, die Kinderherzen rührt oder ein Motiv für Künstler ist. Es gibt aber auch Erwachsene, die noch irgendwie an Weihnachten glauben. die aber zugleich Angst davor haben. Meist sind es Alleinstehende und unglückliche Menschen. Sie denken an ihre Kindheit und erleben jetzt ihre gegenwärtige Situation als trostlos. Es graut ihnen vor den Feiertagen. Andere flüchten in umfangreiche Vorbereitungen: Geschenke suchen, Backen, Kochen, Karten schreiben. Sie haben keine Zeit für Stille und Nachdenken, was wesentlich ist oder nur Beiwerk.
Gott beschenkt uns! Es geht nicht zuerst um unser Gehirn, sondern um unser Herz! Nicht Mächtigen und Klugen wird .,Frieden auf Erden und große Freude“ verkündigt, sondern denen , die guten Willens sind und sich von Gott beschenken lassen.
Wir müssen unser Herz öffnen für Gottes Geschenk. Was der Mystiker Angelus Silcsinus im 17. Jahrhundert so ausdrückt: „Und wäre Christus tausendmal zu Bethlehem geboren und nicht in dir, du bleibst doch ewiglich verloren.“ Gott schenkt uns Friede und Freude, was unsere Erwartung weit übersteigt!
Ein gnadenreiches Christfest wünscht Ihnen
.Joseph Müller, Pfarrer. i.R.
Geistlicher Beirat

Geh in den Garten am Barbaratag.
Geh zu dem kahlen Kirschbaum und sag:
Kurz ist der Tag, grau ist die Zeit;
der Winter beginnt, der Frühling ist weit.
Doch in drei Wochen, da wird es geschehen:
Wir feiern ein Fest, wie der Winter so schön.
Baum, einen Zweig gib du mir von dir.
Ist er auch kahl, ich nehm ihn mir.
Und er wird blühen in seliger Pracht
mitten im Winter in der heiligen Nacht.
(Josef Guggenmos)

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