Eine Uhr für die Jesuitenkirche

Ein Geschenk des Katholischen Lesevereins anlässlich des 150-jährigen Vereinsjubiläums

Wenn man Geburtstag hat, wird man von seinen Freunden beschenkt; aber auch das Geburtstagskind gibt gewöhnlich einen aus. So jetzt bei der „Lese“, die 150 Jahre alt geworden ist.
Im Jahre 1992 schenkte der Leseverein den Bürgern unserer Vaterstadt Koblenz das Glockenspiel am Jesuitenplatz; heute nicht mehr wegzudenken. Neben den altvertrauten Liedern schlägt es tagsüber die vollen Stunden an, wie eine Uhr.
Eine Uhr war aber bislang an der Jesuitenkirche nicht zu sehen. Was lag näher, als eine Uhr dort anzubringen, wo sie bis November1944 zu hören und zu sehen war: Oben im Giebel der Fassade der Jesuitenkirche. Diese Uhr sollte unser Geburtstagsgeschenk sein. Vergoldete Zeiger und Ziffern schmücken das Gotteshaus, und sie werden besonders glänzen, wenn die abendliche Sonne den Jesuitenplatz erhellt. Welch schöner Anblick, wenn man vom Entenpfuhl in die Jesuitengasse einbiegt und hoch oben an der Jesuitenkirche ein neues Schmuckstück sieht: Die Uhr der „Lese“!
Möge sie uns und allen Bürgern unserer geliebten Vaterstadt nur frohe Stunden schlagen.

Dr. E. Thul

Die technischen Daten

Hersteller Ed. Korfhage & Söhne GmbH, Melle-Buer

Zifferblatt

Durchmesser u. Farbe:150 cm, dunkelbraun
Höhe und Farbe der Ziffern: 24 cm, vergoldet
Länge und Farbe der Zeiger:93 und 73 cm, vergoldet

Motorzeigertreibwerk

Typ: MZT 3000 
Betriebsspannung:  230 V  
Stromaufnahme: 55 mA  
Leistungsaufnahme: 11,7 -12,65 VA

Funkhauptuhr

Betriebsspannung: 230 V
Steuerimpuls für Motorzeigertreibwerk:6 Sekunden / min (230V)
Zeitsignal:DCF 77
Zeitzeichensender: Mainflingen

Fotos: W. Brenning

Bericht von Peter Karges – Rhein-Zeitung

Citykirche hat eine neue Uhr
Jubiläum Spende des Lesevereins zum 150-jährigen Bestehen

In der Nacht des 6. Novembers 1944 fiel die Koblenzer Altstadt in Schutt und Asche. Zerstört wurde beim Bombenangriff der Alliierten auch die Jesuitenkirche, bis aus Teilen des Eingangsportals.
Allerdings klaffte in der oberen Hälfte des Portals, wo sich einstmals eine Uhr befand, seit dem Angriff ein Loch.

Der Katholische Leseverein, der in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen feiert, hat jetzt eine neue Uhr für die Citykirche, wie die ehemalige Jesuitenkirche seit mehreren Jahren heißt, gestiftet.
Am Wochenende wurde sie nun feierlich eingeweiht.

Die Uhr, deren Installation rund 5.000 Euro gekostet hat, soll zu künftig zu jeder Viertel- und Halben-Stunde schlagen.
»Dies ist in Abstimmung mit dem Glockenspiel, das die vollen Stunden angibt«, betont Hans-Eugen Lampert vom Vorstand des Katholischen Lesevereins.
Das Glockenspiel hatte der Leseverein der Stadt Koblenz anlässlich der Feiern zum 2000-jährigen Bestehen der Stadt 1992 geschenkt.
Die Uhr soll genauso wie das Glockenspiel allerdings nicht über 24 Stunden die Zeit ansagen.
»Wir haben an eine Zeitspanne von 10.15 bis 21.45 Uhr gedacht« sagt Ewald Thul, Vorsitzender des Katholischen Lesevereins.

Die Jesuitenkirche wurde von 1613 bis 1617 als dreischiffige Säulenbasilika mit sechs Jochen errichtet. Über den Seitenschiffen waren rechts und links Emporen angebracht.
Nach dem Bombenangriff 1944 war sie nur noch eine Ruine, die schließlich nach längerer
Diskussion 1956 für den jetzigen Neubau abgerissen wurde.
Neben dem Eingangsportal ist von der damaligen Jesuitenkirche noch die barocke Sakristei erhalten
geblieben.
Peter Karges
Rhein-Zeitung

Impressionen von der Einweihung der neuen Uhr – Jesuitenkirche – 2013

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