Müller Eduard

Müller Eduard

Justizrat/Ehrenbürger
geboren 09.06.1841 in Bonn
gestorben 16.08.1926 in Koblenz

Viele Jahre, von 1887 bis 1920 (mit zwei Unterbrechungen), stand Eduard Müller an der Spitze des Katholischen Lesevereins und im Mittelpunkt des katholischen Lebens in Koblenz. Noch länger war er Vorsitzender der Zentrumspartei in Koblenz und im Wahlkreis Koblenz-St. Goar. Die aus Koblenz stammenden Parteigründer Peter und August Reichensperger hatten in Eduard Müller einen engen Mitstreiter. Während des Kulturkampfes von 1871 bis 1878 schreckte er nicht vor der preußischen Obrigkeit zurück. Er schrieb politische Artikel und verteidigte als Jurist Geistliche und andere Würdenträger vor Gericht. Müller organisierte den Deutschen Katholikentag 1890 in Koblenz und war dessen Präsident. Über 20 Jahre gehörte er dem Stadtrat an, davon viele Jahre als ehrenamtlicher Beigeordneter. Als Vertreter von Koblenz war er Mitglied des preußischen Abgeordnetenhauses.

Eduard Müller verbrachte die Jugend in Bonn. Nach dem Jurastudium und den glänzend bestandenen juristischen Prüfungen kam er als Referendar nach Koblenz. Hier blieb er für immer. Vielbeachtet war sein Eintreten für die katholische Sache und seine offene Sprache. Zweimal kam er vor das anwaltliche Disziplinargericht. Jedesmal wurde er freigesprochen. Der Staat erkannte seine Leistungen an: Man ernannte ihn 1866 zum Advokaten, 1870 zum Advokatanwalt, 1891 zum Justizrat und 1911 zum Geheimen Justizrat.

1912 war Eduard Müller Mitgründer des Vereins der Rechtsanwälte Koblenz und bis 1921 dessen Vorsitzender. Zählte der Verein damals 30 waren es 1987 bereits 330 Mitglieder. Müller war Kommandeur des Päpstlichen St. Silvesterordens, Inhaber des Roten Adlerordens, des königlichen Kronenordens und des Ritterkreuzes des badischen Ordens vom Zähringer Löwen. Der Stadtrat ernannte ihn am 05.12.1917 zum Ehrenbürger von Koblenz. In der Goldgrube gab man am 22.04.1948 einer Straße seinen Namen.

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