Von der Gründerzeit bis 1953

Im Geiste des großen Görres 

Unter diesem Titel verfasste Heinrich Wolf seine Chronik des Katholischen Lesevereins aus Anlass des hundertjährigen Bestehens des Vereins. Sie gibt einen guten Einblick in die Geschehnisse jener Zeit, die zur Gründung unseres Vereins in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts geführt haben. 

Als am 20. November 1837 preußische Truppen das erzbischöfliche Palais in Köln umstellten und Oberpräsident von Bodelschwingh unangemeldet in das Zimmer des Kirchenfürsten drang, um Clemens August von Droste-Vischering zu verhaften und auf die Festung Minden zu bringen, ging ein Sturm der Entrüstung durch die deutschen Lande. Der alte Görres vernahm mit Erschütterung die Worte des Heiligen Vaters, der in einem Schreiben an alle Bischöfe der Welt gegen den Schritt Berlins protestierte. Wie einen Donnerschlag hörte die Welt die wuchtigen Anklagen seines „Athanasius“, einer Schrift, die nochmals die gewaltige innere Kraft des großen Sohnes unserer Stadt spüren ließ. 

Fahne des katholischen Leseverein

In diese Zeit reichen die geistigen Wurzeln es „Katholischen Lesevereins“ zurück. Aber der Kölner Kirchenstreit war nur ein äußeres Zeichen der tiefgehenden Auseinandersetzungen um die Position der katholischen Kirche in einer veränderten Welt. Starrem konservativem Denken stellte sich der junge Liberalismus gegenüber, der deutsche Katholizismus war in eine Entscheidung zwischen beiden Kräften gezwungen, um seinen eigenen über die Zeitlichkeit hinausweisenden Auftrag erfüllen zu können. Jahrzehnte eines heftigen inneren Ringens begannen, in das auch der Leseverein einbezogen wurde. Es hieße seine Bedeutung verkennen, wollte man in ihm nur eine spätbiedermeierliche Stätte zur Pflege der bürgerlichen Gemütlichkeit sehen. Der „Athanasius“ des großen Görres fand auch bei den Koblenzern ein begeistertes Echo. Männer aller Stände fanden sich in der Erbitterung über den Schritt der preußischen Regierung zusammen. Sie kamen in der „Donnerstagsgesellschaft“ zusammen, die ihrerseits aus einer „Dienstagsgesellschaft“ hervorgegangen war. Man besprach die politischen Ereignisse, ohne dabei allerdings auch einen guten Schoppen zu verschmähen. Es waren eben Rheinländer, die hier tagten. Die „Dienstagsgesellschaft“ fand sich nach der Flucht von Joseph Görres im Jahre 1819 nach Straßburg bei der Wirtin Thibus im „Vater Rhein“, damals Neustadt, zusammen. Die Seele dieser Gesellschaft war der Stadtrat Hermann Joseph Dietz, zu ihrem Kreis gehörten Clemens Brentano, Stramberg, bekannt als Verfasser des „Rheinischen Antiquarius“, Anwalt Adams I, der Maler M. Müller, Settegast und andere mehr. Meist waren es Angehörige der jüngeren Generation, das Alter hielt sich noch zurück. Eine bemerkenswerte Persönlichkeit unter ihnen war auch K. H. Burkart, den der Oberpräsident für den Verfasser des beanstandeten Totenzettels für Joseph Görres hielt. 

Als Dietz und sein Kreis von der Lebensbühne abgetreten waren, setzten J. N. Longard, Anwalt Adams, von Thimus, Dr. med. Duhr und andere ihr Werk fort und setzten sich für die katholischen Belange ein. Man sprach in diesem Kreis oft von der notwendigen Gründung eines Vereins, der auch eine gesellige Komponente haben müsse, wagte sich aber nicht so recht an eine Lösung. Mehrere Lehrer waren es nun, die die Sache tatkräftig in die Hand nahmen. So kamen dann am zweiten Weihnachtstag des Jahres 1862 in den Abendstunden in der Wohnung des Lehrers Smits im Schulhaus von St. Castor die Lehrer Smits und Richartz und der Kaufmann Schweppenhäuser zusammen, um über die Gründung eines Vereins zu beraten. Das handschriftliche Original der Niederschrift über diese Zusammenkunft ist noch erhalten und befindet sich im Koblenzer Stadtarchiv in der Stadtbücherei. Diese Männer sahen mit politischem Weitblick, wie sich dunkle Wolken türmten und sich ein neuer Kampf gegen die Kirche ankündigte. Sie nahmen Kontakt mit der in der Schlinkschen Wirtschaft tagenden „Donnerstagsgesellschaft“ auf. Advokat-Anwalt Adams II entwarf ein kurzes Programm und die notwendigen Statuten und übergab sie Lehrer Richartz, der sie seinerseits seinen Freunden überbrachte. Diese trafen sich sonntagabends bei der Witwe Grünewald in der Löhrstraße 51. Nach diesen Vorbesprechungen konnte am 2. Januar 1863 im Lokal Grünewald die eigentliche Gründung des Katholischen Lesevereins durch 12 angesehene Bürger erfolgen. Der später so aktive Dr. Duhr „wollte auch erscheinen, war aber plötzlich dienstlich verhindert“. Man beriet ein vorläufiges Statut, das die Versammelten als provisorischer Vorstand am 4. Januar einem größeren Gremium zur Genehmigung vorlegten. 

Am 11. Januar erfolgten dann bei einer Generalversammlung im gleichen Lokal die endgültige Gründung des Vereins und die Wahl eines Vorstandes. Auf der ersten Seite des Protokollbuches steht zu lesen: „Im Namen Gottes, dessen Segen über unserem Bunde ruhen, der unsere Beratungen leiten, unseren Entschließungen das Gedeihen geben wolle!“ Ein ernstes Grundmotiv war damit angeschlagen. Den Gründern mangelte es nicht an Tatkraft, der Vorstand wurde sofort beauftragt, bis zur Mietung eines Gesellschaftshauses Mitglieder aufzunehmen. 56 Koblenzer Bürger traten dem Verein schon am Abend des Gründungstages bei; ihre Namen gehören auch heute noch zu den angesehensten der Stadt . 

In den bald gedruckten Statuten hieß es kurz und bündig: „Der Katholische Leseverein ist ein Verein Gleichgesinnter zu gemeinsamer Benutzung guter Lektüre und geselliger Erholung“. Vorsichtig war im Hinblick auf die Zeitumstände hinzugefügt; „Er bezweckt nicht die Einwirkung in öffentliche Angelegenheiten“. Neue Mitglieder sollten zuerst vom Vorstand, dann von der Generalversammlung „ballotiert“ werden. Man wollte keinen im Verein haben, der nicht innerlich dazugehörte. Schon die Gründungsberatungen ließen erkennen, dass man keinen „Schoppenverein“ anstrebte, sondern zu einem Sammelpunkt des katholischen Lebens in Koblenz werden wollte. Vor allem war man auch bemüht, das „Eindringen fremdartiger Elemente zu unterbinden“. Die Zeichen eines neuen Kirchenkampfes kündeten sich an.

Fahne des katholischen Leseverein

Unter dem Vorsitz des Advokat-Anwalts Franz Adams II begann der Leseverein seine Tätigkeit. Am 18. Januar fand bereits die zweite Generalversammlung statt, bei der der Vorstand über die Schaffung eines Vereinslokals berichtete. Man mietete das Haus des Fuhrunternehmers Meder, Löhrstraße 61, für jährlich 600 Taler. An die Mitglieder, deren Zahl inzwischen auf 76 angewachsen war, wurden Aktien von einem Taler ausgegeben. Unter dem 31. Januar 1863 berichtete die „Coblenzer Zeitung“ über das erste Stiftungsfest. In dem Bericht heißt es u.a.: „Seit dem Beginne dieses Jahres hat sich dahier eine Gesellschaft von Bürgern gebildet, welche unter dem Namen „Katholischer Leseverein“ Gleichgesinnten einen Versammlungsort zu guter Lektüre und geselliger Unterhaltung bieten soll. – 

Die Eröffnung der neueingerichteten Gesellschaftslokale fand am verflossenen Sonntag durch ein Festessen von mehr als 150 Personen statt. Der Festsaal war mit den Bildnissen des Erzbischofs Clemens August und der Koblenzer Bürger J. Joseph von Görres und Hermann Joseph Dietz geschmückt. Fröhliche Lieder, ernste und heitere Reden hielten die Gesellschaft lange in freudigster Stimmung zusammen. Die Anhänglichkeit an den gemeinsamen Glauben, das Streben nach der Erhaltung der echten rheinischen Sitte und die ehrende Anerkennung der fleißigen Arbeit jedes Standes durchdrangen gleichmäßig alle Mitglieder der zahlreichen Versammlung; sie bildeten den Boden, auf dem sich alle zusammenfanden, sie bildeten das Band, welches Alle umschlang und fester aneinander schloss.“ 

Der Berichterstatter von anno 1863 hatte ohne Zweifel die Ziele des Vereins richtig erkannt und dargestellt. Aber die Mitglieder ruhten nicht. Als am 1. Februar die dritte Generalversammlung stattfand, zählte der Verein bereits 152 Mitglieder und hatte einen Fond, von dem der erste Wein gekauft werden konnte. Es war ein Ohm Erdener. Jedes Mitglied zahlte jetzt ein Eintrittsgeld von zwei Talern und einen monatlichen Beitrag von fünf Silbergroschen. Die vierte Generalversammlung am 8. Februar 1863 beschloss die Gründung einer Spar- und Darlehenskasse. Schultze-Delitzsch war hierbei das Vorbild. 1866 betrug die Mitgliederzahl bereits 609. Mehr als die Hälfte von ihnen waren Handwerker, es folgten 106 Kaufleute, 62 mittlere und untere Beamte, 34 Geistliche, 7 Anwälte und Notare, 7 Richter, 7 Landwirte, 6 Ärzte, 4 Apotheker, 4 Arbeiter, 4 Architekten, 3 Oberlehrer und ein Regierungsassessor a.D. Kein einziger höherer Beamter der Regierung oder des Oberpräsidiums und kein Offizier wurde damals Mitglied. 

Schon in den ersten Jahren des Bestehens nahm der Leseverein Verbindung mit gleichartigen Gesellschaften in anderen Städten auf. So war man mit Abordnungen auf den alljährlichen Generalversammlungen der katholischen Vereine Deutschlands in Frankfurt (1863), Würzburg (1864) und Trier (1865) vertreten. Der 1. Vorsitzende, Adams II, wird wiederholt in den Berichten neben Adolf Kolping, Prälat Thissen und August Reichensperger genannt. In Würzburg regte Adams II die Gründung katholisch-geselliger Vereine in möglichst allen Städten an und hatte damit großen Erfolg. Es kam zu Gründungen in Würzburg, Augsburg, Luxemburg, St. Wendel und Wissen. 

Auf die Dauer ließ sich aber auch die Politik nicht ganz aus dem Vereinsleben verbannen. Bei den Gemeinderatswahlen Ende 1863 war Adams II als Kandidat der 2. Klasse aufgestellt worden. Zu einer Urwählerversammlung war er mit einer beträchtlichen Anzahl von Mitgliedern des Katholischen Lesevereins erschienen. Adams ergriff dabei das Wort und betonte, dass er und seine Freunde sich als „wahrhaft liberal“ bezeichnen könnten, da sie die Freiheit überall, die Freiheit für alle und jeden wollten. Auf dieser Basis sei ein Zusammengehen der einzelnen freisinnigen Parteien möglich, ja wünschenswert. 

Das Jahr 1864 brachte ein Ereignis, das in der Vereinsgeschichte noch lange nachgeklungen ist. Am 19. Juni 1864 fanden sich die Mitglieder mit Angehörigen und Freunden zu einer großen Schifffahrt zum Niederwald zusammen. Die „Coblenzer Zeitung“ veröffentlichte darüber einen langen Bericht, der erkennen ließ, wie starke Eindrücke eine solche Fahrt damals auf die Menschen machte. 

Da die Mitgliederzahl regelmäßig und stetig wuchs, sah sich der Vorstand ermuntert, den Bau eines eigenen Vereinshauses zu planen. Das Heim sollte „Im Herzen der Stadt“ liegen. Am 6. September 1864 wurde der Beschluss gefasst, das Haus des Waffen- und Metallwarenhändlers Paul Schäffer in der Firmungstraße zu erwerben. (Zunächst war der Kauf des Hontheimschen Hauses in der Neustadt vorgesehen.) Den Plan für den Neubau entwarf der Stadtbaumeister Nebel. Eine eigene Baukommission konnte die Planungen so beschleunigen, dass schon am 24. April 1865 die feierliche Grundsteinlegung in der Firmungstraße erfolgte. Das Aufsehen in der Bürgerschaft war groß, und noch heute ist es bewundernswert, wie schnell und zügig der kaum gegründete Verein ein solches Projekt verwirklichte. Schon damals bestand der Wunsch, das neue Vereinshaus möge zu einem Heim für alle katholischen Vereine der Stadt werden. 

Görres Haus

Der Tag der Grundsteinlegung begann mit einem feierlichen Amt in der nahen Kirche zum hl. Johannes (Jesuiten), das Pastor Lorenzi von Liebfrauen zelebrierte. Der noch öde Bauplatz, der inmitten einer blühenden Flur lag, war durch Fahnen, grüne Bäume und Sträucher zu einem wahren Festplatz umgestaltet. Dechant Krementz hielt die Festansprache. Auch Advokat-Anwalt Adams II ergriff das Wort, wobei er u.a. betonte: „Alle die sind unsere Gesinnungsgenossen, denen es wahrhaftig am Herzen liegt, dass der katholische Glauben und die rheinische Sitte hierzulande erhalten bleiben.“ In den Grundstein eingemauert wurden sodann eine Urkunde, auf Pergament geschrieben, eine Münze mit dem Bild des Hl. Vaters Pius IX., ein Krönungstaler mit den Bildnissen des Landesherrn und der Königin Augusta und einen Huldigungstaler mit dem Bild König Friedrich Wilhelm IV. Adams II betonte bei der Grundsteinlegung auch: „Wir legen hinzu ein gutes Bild unserer lieben Vaterstadt Coblenz, wie sie heute ist, damit unsere Nachkommen, wenn sie vielleicht nach mehr als tausend Jahren diesen Grundstein öffnen, nicht nur lesen, was wir gewollt, sondern auch sehen, wie Coblenz im Jahre 1865 gewesen ist.“ In den Grundstein kamen aber auch je ein Schoppen Rhein- und Moselwein. 

Für den Bau des Vereinshauses war ein Kapital von 42 000 Talern erforderlich. Die Mitglieder vereinigten sich zum

Inschrift – Görreshaus

größten Teil zu einem Sparverein, der die erforderliche Summe in monatlichen Raten im Laufe von 10 Jahren aufbringen sollte. Diese Regelung fand allgemeine Zustimmung. Kaum acht Monate waren seit der Grundsteinlegung vergangen, als die kirchliche Einsegnung und Eröffnung der unteren Gesellschaftsräume erfolgen konnte. Wieder sprachen Dechant Krementz und Advokat-Anwalt Adams II, wobei letzterer erklärte: „Dieses Haus steht in Gottes Hand, zum Joseph Görres ist’s genannt.“ Bei dieser Gelegenheit wurde auch der Beschluss gefasst, als bleibende Erinnerung an die Erbauung des Hauses alljährlich Sammlungen durchzuführen und am Christfest sechs Knaben des Waisenhauses Kemperhof ein Geldgeschenk als verzinsliche Anlage auf der Sparkasse zu hinterlegen. Eine sofortige Kollekte erbrachte 40 Taler. 

1866 war der Bau dann fertig. Die ganze Stadt wurde Zeuge der Einweihung des Hauses, die am 28. Januar erfolgte. Drei Jahre hatte der Verein bestanden – und schon verfügte er über ein solches Haus! Wieder war es Advokat-Anwalt Adams II, der zahlreiche Gäste begrüßen und ein Glückwunschschreiben des Trierer Oberhirten, des Bischofs Leopold Pelldram, vorlesen konnte. Aber auch die Tochter des großen Görres hatte geschrieben, und ihr Brief verdient im Wortlaut festgehalten zu werden: 

Verehrter Herr Präsident! 

Görres Denkmal

Mit großer Rührung habe ich, verehrter Herr, Ihr Schreiben gelesen. Dasselbe musste für mich gerade indiesen Tagen um so ergreifender sein, da die Erinnerung an die letzten Stunden und Worte des Verstorbenen dadurch mir wieder so recht vor sie Seele traten. Und wenn vor achtzehn Jahren, gleichsam vom Jenseits aus, der selige Vater den Untergang jener Gesinnung, die Sie, mein Herr, so kräftig vertreten, so schmerzlich beklagte, und an diesen Untergang der Gesinnung auch den Untergang des deutschen Volkes geknüpft sah, und wenn derselbe alsdann sagte: ihm sei nur die Aufgabe gestellt, sein Volk wieder in die Einheit mit Gott zurückzuführen, so werden Sie mir sicherlich nicht verargen, dass Ihr Schreiben in mir den frommen freudigen Glauben erregte: es sei dem Seligen bereits gelungen, am Throne Gottes für das Heil seines Volkes zu wirken, und so sei denn Ihr Haus wirklich im wahren Sinne des Wortes das Haus von Joseph Görres. 

Möge Gott geben, dass die Räume Ihres stattlichen Hauses bald zu enge werden, um alle Diejenigen zu fassen, die in gleicher Gesinnung dort vereinigt sind, um für ihr Heil und das Heil ihres Vaterlandes zu wirken! 

Mit aller Hochachtung 

Ihre ergebenste M. Görres 

München, den 26. Januar 1866. 

Görres Relief

Gemeinsam betrat man dann den großen Saal, der, gemessen an den damaligen Zeitumständen, einen überwältigenden Eindruck machte. Ringsum an den Wänden sah man die Wappen all der Städte, in denen schon Lesevereine bestanden, sie umgaben die Wappen des päpstlichen Stuhles, Kurtriers und Preußens. Über 400 Personen nahmen an dem anschließenden Festessen teil. In der Festrede des 1. Vorsitzenden, noch immer Adams II, klang aber schon die Sorge um den bedrohten Kirchenstaat, das Patrimonium Petri, auf, und in Görres feierte man den mutigen Verteidiger der Freiheit der Kirche. Zahlreiche Glückwunschtelegramme trafen aus den verschiedensten deutschen Städten ein. 

Der „Katholische Leseverein“ war durch seine machtvolle Entfaltung zu einem wichtigen Faktor des öffentlichen Lebens geworden. Die Behörden wurden auf ihn aufmerksam, nicht nur im wohlwollenden Sinne. Am 5. August 1865 schrieb der Polizeidirektor in einem Bericht: „Eine große Bedeutung in sozialer und politischer Hinsicht ist diesem Verein, der gegenwärtig schon 500 Mitglieder zählt, nicht abzusprechen, weil er durch geringes Eintrittsgeld dem Bürger- und namentlich dem Handwerkerstande die Teilnahme ermöglicht und durch Verabreichung billiger Nahrungsmittel und angemessener Lektüre diese Klasse der Bevölkerung von dem gewöhnlichen Wirtshausbesuche abhält, auf der anderen Seite aber immerhin seine Kräfte zu einer gemeinsamen Aktion konzentrieren kann.“ Das behördliche Misstrauen war geweckt. Als der Kulturkampf ausbrach, wurde der Leseverein tatsächlich zu einem Zentrum aller Bestrebungen im Kampf um die Freiheit der Kirche. Am 10. August 1875 wurde der Verein polizeilich geschlossen, weil in seinen Räumen zur „Besprechung öffentlicher Angelegenheiten“ Volksversammlungen stattgefunden hätten. Auch sei im Anschluss an den Verein die „Koblenzer Volkszeitung“ gegründet und gefördert worden. 

Über das Verhältnis zwischen Katholischem Leseverein und „Koblenzer Volkszeitung“ war die Polizeidirektion durch nicht unwahrscheinliche Gerüchte informiert. Danach hatte der Verein aus seiner Spar- und Darlehnskasse Mittel an die Zeitung hergegeben. Auch sollte der Redakteur frei im Leseverein wohnen. Schließlich tagte, so mutmaßte die Behörde, in einem Konferenzzimmer des Vereins täglich die Redaktionsleitung mit den Herren Dr. Duhr, Helle, Dr. Frank, Wirt Grünewald, Pfarrer Weißbrodt (St. Kastor) und Pastor Roderich (Liebfrauen). Die „Koblenzer Volkszeitung“ verlegte daraufhin vorsichtigerweise ihr Geschäftszimmer in die Kornpfortstraße. Der Vereinsvorstand musste die Liste der Mitglieder und seine Akten dem zuständigen Landrat und Polizeidirektor übergeben, der seinerseits die Namen derer an die Regierung weiterleitete, die dort von Interesse sein könnten. Dabei stellte man fest, dass auch hochgestellte Persönlichkeiten wie Kammerpräsident Dr. Settegast, Friedensrichter Mohr und Kreisgerichtsrat Gescher dem Verein angehörten. Das Vereinshaus blieb drei Monate versiegelt und der Vorstand musste wegen „politischer Betätigung und Verbrüderung mit anderen Vereinen“ 300 Taler Strafe zahlen. 

Nach drei Monaten aber setzte die Strafkammer des Koblenzer Landgerichts den Vorstand außer Verfolgung und hob die Schließung des „Görresbaues“ auf. Das Überwachungsrecht der Polizeibehörde blieb aber bestehen. Aus Anlass der feierlichen Wiedereröffnung wurde in St. Castor ein Dankamt gehalten. Gleichzeitig feierte der Verein sein 12. Stiftungsfest. Mit der Beendigung des Kulturkampfes fielen für den Verein die diskriminierenden Einschränkungen. 

Einen Glanzpunkt in der Geschichte des Vereins bildete das Jahr 1876. Am 24. Januar dieses Jahres wurde in seinen Räumen aus Anlass des 100. Geburtstags von Joseph Görres die „Görres-Gesellschaft zur Pflege der Wissenschaft im katholischen Deutschland“ gegründet. Advokat-Anwalt Eduard Müller hielt bei der Eröffnung die Begrüßungsansprache und feierte Görres als Streiter für Wahrheit, Freiheit und Recht. Das Kernwort seiner Ansprache verdient auch heute noch erwähnt zu werden: „Seit Clemens August litt und Görres stritt, war man wieder stolz, katholisch zu sein!“ 

Zum 20. Stiftungsfest 1883 wurde der große Saal gründlich renoviert. Ein Chronist schrieb damals: „In seiner Vollendung wird der Saal ein Meisterwerk decorativer Kunst genannt werden müssen.“ Die an den Wänden angebrachten Sprüche entstammten den Schriften von Görres. Beim 25. Stiftungsfest galt das Hoch der Festversammlung zwei Ehrenmitgliedern des Vereins: Erzbischof Krementz und Ludwig Windthorst. 

Eine bedeutende Erweiterung erfuhr der Leseverein in den Jahren 1898/99, als man den Gebäudetrakt in der soeben fertiggestellten Eltzerhofstraße errichtete. Die Grundstücke waren bereits 1891 erworben worden. Eine neuzeitliche Kegelbahn im Hof und eine Terrasse darüber schlossen die Bauarbeiten ab. 

Nach Anlegung des Vereinsregisters beim Amtsgericht Koblenz wurde der Katholische Leseverein am 24. Januar 1900 unter Nr. 2 dort eingetragen. Zugleich wurden die Satzungen entsprechend dem Beschluss der Mitgliederversammlung vom 10. Dezember 1899 den Bestimmungen des neuen Vereinsrechts angepasst. 

Am Sonntag, dem 19. Januar 1913, beging der Verein mit großem Gepränge sein 50. Stiftungsfest. Es begann mit einem Pontifikalamt in St. Kastor und gipfelte am Abend in einer glanzvollen Festfeier, in deren Mittelpunkt eine Treuekundgebung zu dem anwesenden Bischof Michael Felix Korum stand, der auch die Festrede hielt. 

Die Vereinsgeschichte verlief jetzt in ruhigen Bahnen. In der Hauptversammlung des Jahres 1920 wurde die Anregung zum Zusammenschluss aller gleichgearteten Vereine gegeben, die zur Gründung des Verbandes „Omnes unum“ führte. Nach dem Ersten Weltkrieg setzte ein solcher Zustrom an Mitgliedern ein, dass die Neuaufnahme zeitweise gesperrt werden musste. 1924 zählte der Verein fast 1600 Mitglieder. Schwere Schäden erlitt das Vereinshaus durch ein Großfeuer im Jahre 1927. 

Als 1933 eine wesentliche Veränderung der politischen Verhältnisse eintrat, begann auch für den „Katholischen Leseverein“ wieder eine kritische Zeit. Dem Druck der Nationalsozialisten nachgebend, musste man sich 1937 in „Koblenzer Leseverein“ umbenennen. Viele Mitglieder verließen den Verein, um nicht neuen Satzungen folgen zu müssen, andere blieben, um die Entwicklung abzuwarten und im rechten Augenblick wieder bei der Hand zu sein. Die Hauptversammlungen waren meist nicht beschlussfähig, aber instinktiv war man sich bewusst, dass auch dieser Sturm vorübergehen musste. Und er ging vorüber. 1939 wurde das Vereinsvermögen der sogenannten Organisation „Kraft durch Freude“ zugewiesen, das Protokollbuch weist von diesem Tage ab bis zum Zusammenbruch keine Eintragungen mehr aus. Am 28. Dezember 1944 wurde das Haus Eltzerhofstraße 6 a bis auf die Grundmauern zerstört, und auch der Görresbau erlitt erhebliche Schäden. 

Das Ende des Krieges und damit des Nazismus brachte auch für den Leseverein einen neuen Beginn. Im Protokollbuch heißt es unter dem 6. Juni 1946: „Heute fand nach der Befreiung vom Naziterror die 1. Mitglieder-Generalversammlung des wieder mit dem Prädikat „katholischer“ geschmückten Lesevereins statt.“ Treuhänder war Rechtsanwalt Henrich, dem Ausschuss gehörten die Mitglieder Friesner, Jechel, Keil, Linowski, Stein, Stock und Watrinet an. Als Ehrenmitglieder wirkten beim Wiederaufbau des Vereins Prälat Albert Homscheid und Anton Kilzer mit. In den ersten Vorstand wurden (nach Höhe der Stimmen) die Mitglieder Schnorbach, Dr. Chardon, Watrinet, Stein, Keil, Jechel, Geisbüsch, Stock, Linowski und Friesner gewählt. Eine Zeit harten Aufbaus begann. Am 3. Januar 1947 zählte der Verein bereits wieder 481 Mitglieder.

Der Landtag tagt im Görreshaus vom 13.10.1948 – 30.03.1951

„Tiefste Lebenskraft, die sich auswirken muß bei aller Lebensgestaltung, ist die Liebe, die im Mitmenschen den Bruder sieht und das Ebenbild Gottes. Auch diese Liebe war ein leuchtender Stern im Wirken des Katholischen Lesevereins und soll es bleiben in einer notvollen Zukunft.“

Von 1963 bis 2003

Heinz-Dieter Maahs hat die Chronik unseres Vereins aus Anlass des 140-jährigen Jubiläums weitergeschrieben.

Das Jahrhundertjahr 1963 wurde vom Vorstand sorgsam vorbereitet. Eine Festwoche vom 19. bis 26. Mai sollte das 100-jährige Bestehen des Kath. Lesevereins festlich dokumentieren. Ministerpräsident Dr. h. c. Peter Altmeier hatte sich bereit erklärt, die Schirmherrschaft zu übernehmen.

Mit einem Pontifikal-Hochamt in St. Kastor, das von Diözesanbischof Dr. Matthias Wehr zelebriert wurde, begannen die Jubiläumsfeierlichkeiten. Der Kirchenchor St. Kastor sang unter Leitung von Heinz Nickisch die Missa Festiva von Flor Peters, begleitet an der Orgel von Heinz Anton Höhnen.

Dr. Kurt Esser hielt die Festpredigt.

Am abendlichen Festakt im renovierten großen Festsaal konnte Vorsitzender Peter Malmen neben vielen Persönlichkeiten des kirchlichen und öffentlichen Lebens auch Ehrenmitglied und Schirmherr Ministerpräsident Dr. h. c. Peter Altmeier begrüßen. Der Vorsitzende gab zunächst einen Rückblick auf die Geschichte des Vereins, und Festredner Oberstudiendirektor Wilhelm Gulde stellte besonders die geistig religiösen Werte der katholischen Vereine in den letzten 100 Jahren heraus. Oberbürgermeister Macke überbrachte die Grüße der Stadt Koblenz und Domkapitular Schäfer die Glückwünsche des Bischofs.

Alt-Oberbürgermeister Josef Schnorbach, Staatsminister a. D. Johannes Junglas, Stadtdechant Peter Plein, Pastor Johannes Klein, Wienand Jechel und Willi Hörter sen. wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt. Der Festabend wurde mit Gesangsdarbietungen des Kirchenchors St. Kastor feierlich umrahmt. 

Ein weiterer Höhepunkt der  Festwoche brachte der Vortrag von Pater Maurus Münch.

O.S.B. von der Abtei St. Matthias Trier mit dem Thema: „100 Jahre Kath. Leseverein – Erbe und Verpflichtung“, der auch als Sonderdruck veröffentlicht wurde. Eine Feierstunde am Görresdenkmal zu Ehren des großen Koblenzers Josef Görres und eine Kranzniederlegung am Grabe des Mitgründers und ersten Vorsitzenden Advokat-Anwalt Franz Adams II fanden Widerhall bei den Mitgliedern.

Mit einem Tanzabend für die Koblenzer Jugend und dem Jubiläumsfestball als Abschluss endeten die Feierlichkeiten zur Hundertjahrfeier.

Bleibt noch besonders zu erwähnen, dass eine umfangreiche mit vielen Beiträgen und Bildern erstellte Festschrift große Beachtung fand, die von Theo Weber, Clemens Theis und Heinrich Wolf gestaltet wurde.

Dem Vorstand im Jubiläumsjahr gehörten an:
Peter Malmen, Vorsitzender
Karl Flach, Stellvertreter
Prälat Dr. Kurt Esser, geistlicher Beirat
Willi Daniel, Beisitzer
Peter Kloke, Beisitzer
Jakob Krämer, Beisitzer
Alfons Sauerborn, Beisitzer
Dieter Siefarth, Beisitzer
Clemens Theis, Beisitzer
Dr. Alois Wirtz, Beisitzer
Gustav Wirtz, Beisitzer
Heinrich Wolf, Beisitzer

In der Jahreshauptversammlung 1963 wurde der Vorstand nahezu vollständig bestätigt. Für das aus gesundheitlichen Gründen ausscheidende Mitglied Jakob Krämer wurde Dr. Clemens Henrich gewählt. Der Katharinenball wurde wegen der Ermordung von US-Präsident Kennedy kurzfristig abgesagt.

Im Rahmen des Besinnungstages am 2. Adventssonntag wurde Jupp Thunert wegen seiner großen Verdienste um unseren Verein zum Ehrenmitglied ernannt.

Die folgenden Jahre zeigten, dass der Besuch und die Nutzung unseres Vereinshauses merklich nachließen und die Wirtschaftlichkeit kaum gewährleistet war. Zeitweise musste  der Restaurationsbetrieb geschlossen werden. Verhandlungen mit dem Bund, das Haus als Soldatenheim zu vermieten, scheiterten ebenso wie eine Nutzung durch die bischöfliche Behörde in Trier.

Ab dem 1. September 1965 wurde das Haus wieder geöffnet. Von einer Veräußerung wurde vorerst abgesehen.

In der Jahreshauptversammlung am 24. April 1968 wurden eine neue Satzung verabschiedet und ein neuer Vorstand gewählt. Vorsitzender blieb Peter Malmen, Stellvertreter Willi Daniel, geistl. Beirat Dr. Kurt Esser, Beisitzer: Anton Kirschhöfer, Dr. Ewald Thul, Heinrich Wolf, Günther Zenzen.

Josef Muth und Edmund Anton Reif wurden zu Ehrenmitgliedern ernannt, da sie dem Verein uneigennützig helfend zur Verfügung gestanden hatten. Die wirtschaftliche Situation des Görreshauses verschlechterte sich zunehmend, so dass in der Jahreshauptversammlung 1971 der Verkauf des Vereinshauses beschlossen wurde. Für rund 1 Million DM wurde das Gebäude nach langen Verhandlungen von der Stadt Koblenz erworben. Der Vertrag wurde am 1. März  1972 beurkundet. Damit konnte erreicht werden, dass ein Abbruch dieses historisch wertvollen Gebäudes verhindert wurde.

Zu einem Altennachmittag hatte der Vorstand am 15. März 1972 nochmals in das Görreshaus eingeladen. Es fanden sich viele Mitglieder ein. Man war sich bewusst, dass das Vereinsleben auch nach Trennung von dem Vereinshaus weitergeht, da in der Vergangenheit schon Veranstaltungen in der Rhein-Mosel-Halle stattgefunden hatten und alle gut besucht waren. 

Ab Juli 1972  übernimmt Frau Elisabeth Wolf  die Geschäftsführung des Vereins.

Das 110-jährige Stiftungsfest feierte der Verein, verbunden mit dem Dreikönigs-Bohnen-Ball, im kleinen Saal der Rhein-Mosel-Halle. Wilhelm Fürst und Heinrich Elsner erhielten für ihre Verdienste um den Verein die Urkunde als Ehrenmitglieder. Oberbürgermeister Willi Hörter überreichte im Auftrag des Ministerpräsidenten Dr. Helmut Kohl dem Vorsitzenden Peter Malmen den Wappenschild des Landes Rheinland-Pfalz für die Verdienste des Kath. Lesevereins auf gesellschaftlichem und kulturellem Gebiet.

Am 10. Februar 1973 starb unser Ehrenmitglied, Domkapitular Peter Plein, und wenige Tage später, am 18. Februar 1973, wurde unser langjähriger geistlicher Beirat, Pastor Carl Schlüter heimgerufen. Unser Ehrenmitglied Oberbürgermeister a.D. Josef Schnorbach verließ  uns am 22. August des gleichen Jahres. Unter großer Anteilnahme der Bevölkerung wird er zu Grabe getragen.

Der Dreikönigs-Bohnen-Ball 1974 fand aus organisatorischen Gründen im Kaisersaal des Kurfürstlichen Schlosses statt. Über 800 Besucher fanden sich ein, so dass auch die Nebenräume in Anspruch genommen werden mussten. Es war ein festlicher Abend, an den man sich noch lange Zeit gerne erinnerte.

Die Kappensitzung im gleichen Jahr fand so großen Zuspruch, dass man den großen Saal der Rhein-Mosel-Halle anmieten musste.

Als bedeutende Vortragsveranstaltung ist ein Abend mit Erzherzog Dr. Otto von Habsburg zu erwähnen, der auf Einladung unseres Vereins im überfüllten Saal der IHK über das Thema „Ist Europa noch zu retten?“ referierte.

In der Jahreshauptversammlung auf der Königsbach wurde der Vorstand unverändert bestätigt. Für den verstorbenen Pastor Schlüter wurde Pastor Michael Franz als geistlicher Beirat gewählt. Heinrich Wolf wurde für seine engagierte 25-jährige Vorstandstätigkeit zum Ehrenmitglied ernannt.

Höhepunkte des Görresjahres 1976 waren die Veranstaltungen der Görres-Gesellschaft vom 25. bis 29. September 1976 aus Anlass ihrer Gründung vor 100 Jahren in Koblenz. Ein Pontifikalamt in St. Kastor mit den Kardinälen Höffner und Volk, den Bischöfen Kempf und Dr. Stein und den Vertretern des Staates, an ihrer Spitze Bundespräsident Walter Scheel und Ministerpräsident Dr. Kohl, und dem anschließenden Festakt in der Rhein-Mosel-Halle waren bedeutende Ereignisse.

Der Leseverein gedachte seines großen Sohnes in Vortragsveranstaltungen mit Prof. Dr. Bossle, des Verlegers Dr. Binkowski und Prof. Dr. Illies.

Am 28. August 1977 starb unser Ehrenmitglied Ministerpräsident a.D. Dr. h. c. Peter Altmeier. Nach einem Staatsakt in der Rhein-Mosel-Halle und dem Totenamt in der St. Josefskirche wurde der Ehrenbürger der Stadt Koblenz unter großer Anteilnahme von Persönlichkeiten des kirchlichen und weltlichen Lebens und der Bevölkerung auf dem Hauptfriedhof zur Ruhe gebettet.

In der Jahreshauptversammlung am 15. November 1977 wurde ein neuer Vorstand gewählt: Dr. Ewald Thul wird 1. Vorsitzender, Peter Malmen einstimmig Ehrenvorsitzender mit Sitz und Stimme im Vorstand, Willi Daniel Stellvertreter; geistlicher Beirat blieb Pastor Michael Franz, weitere Vorstandsmitglieder sind Heinrich Wolf, Günther Zenzen und Alfons Sauerborn. Anton Kirchhöfer hat nach 10-jähriger Vorstandstätigkeit nicht mehr kandidiert. 

Leider musste in 1978 der Dreikönigs-Bohnen-Ball ausfallen, da kein geeigneter Balltermin zu erhalten war. Dafür wurde das Frühlingsfest im größeren Rahmen gefeiert. Außerdem wurden Fahrten nach Oberwesel und Limburg veranstaltet, die großen Zuspruch fanden.

Vorstandsmitglied Heinrich Wolf erhielt den Altstadtpreis 1978, der zum vierten Male verliehen wurde. Er wurde ausgezeichnet für seine heimatkundlichen Schriften und seine ausgezeichneten fotografischen Bildberichte.

Erwähnenswert ist im Rahmen der Gedenkfeiern aus Anlass des 200.Geburtstages von Clemens von Brentano der Vortragsabend unseres Vereins am 10. März 1978 in der Deinhard-Kongress-Halle vor über 400 Zuhörern mit Prof. Dr. Heckmann aus Bad Vilbel, einem der besten Kenner von Brentanos, wie der Vorsitzende Dr. Thul in seiner Begrüßung erwähnte.

Die Jahreshauptversammlung am 21. November 1978 verlief harmonisch. Der Vorsitzende konnte mitteilen, dass sich die Mitgliederzahl auf  538 erhöht hat.

Der Dreikönigsball 1979  fand wieder bei guter Beteiligung im großen Saal der Rhein- Mosel-Halle statt.   

Höhepunkt im Karneval war die Kappensitzung der Lese unter Itsche Sauerborn, der das närrische Präsidium anführte. Vorsitzender Dr. Ewald Thul dankte im Verlauf der Veranstaltung dem anwesenden Oberbürgermeister Willi Hörter, der fast zwei Jahrzehnte Sitzungspräsident der Lese gewesen war. Peter Kloke, der 30 Jahre aktiv in den Lesesitzungen tätig war, verabschiedete sich aus der Bütt.

Ehrenmitglied Josef Muth wurde am 17. März 1979  zu Grabe getragen. Er hatte in schwerer Zeit dem Verein mit Rat und Tat zur Verfügung gestanden.

Die weiteren traditionellen Jahresveranstaltungen verliefen ohne Besonderheiten. Allerdings ließ die Beteiligung manchmal zu wünschen übrig. Zur Jahreshauptversammlung 1979 fand sich die Lesefamilie erstmals im Pfarrzentrum St. Franziskus zum Gottesdienst und den anstehenden Regularien zusammen.

Die Veranstaltungen im Jahre 1980  waren gut besucht.

Die Verdienste des 2. Vorsitzenden und langjährigen Schatzmeisters Willi Daniel wurden   durch die Verleihung der Ehrenmitgliedschaft gewürdigt.

Die Jahreshauptversammlung mit Neuwahlen am 5. September 1980 brachten keine Veränderungen im Vorstand.

Die Teilnahme am Katharinenball am 29. November 1980 erfüllte nicht die Erwartungen des Vereins, dagegen war der Dreikönigsball am 3. Januar 1981 wieder ein glanzvoller Erfolg. Ebenso die Kappensitzung am 25. Februar, in der OB Willi Hörter für den verhinderten Itsche Sauerborn als Sitzungspräsident einsprang und souverän durchs bunte Programm  führte.

Dr. Erich Franke, einem treuen Freund und Förderer unseres Vereins, wurde die Ehrenmitgliedschaft zuerkannt. Der Stadtrat ehrte den langjährigen CDU-Fraktionsvorsitzenden und Historiker mit der Verleihung der Ehrenbürgerschaft.

Erinnert sei auch noch an eine Fahrt nach Trier, auf der man unterwegs spontan die Wallfahrtskirche in Klausen besuchte und eine Kerze vor dem Marienaltar aufstellte.   

Das Jahr 1982 verlief ohne Besonderheiten, ebenso die Jahresversammlung am 15. Oktober, die in geselliger Runde mit einem guten Glas Wein endete. Zuvor waren noch unsere verdienten Mitglieder Peter Kloke und Peter Iven zu Ehrenmitgliedern ernannt worden.

Einen Verlust für unseren Verein bedeutete der plötzliche und allzu frühe Tod unseres langjährigen Vorstandsmitglieds Heinrich Wolf, den wir am 30. Mai 1983 zu Grabe trugen. Seit 1949 hat er die Geschicke der Lese wesentlich mit gestaltet und tatkräftig unterstützt. Sein von ihm geschaffenes Fotoarchiv ist eine Dokumentation der Zeitgeschichte. 

Ein besonderes Ereignis war am 4. Februar 1983 die Heiligtumsfahrt nach Maastricht, die uns gemeinsam mit Angehörigen der Pfarrei St. Beatus und einer Abordnung der St. Sebastianusbruderschaft Ehrenbreitstein dorthin führte. Als Geschenk wurde eine Reliquie des hl. Servatius überbracht mit der Urkunde des Trierer Bischofs. Mit 14.000 Gläubigen feierten wir zusammen das Festhochamt mit Bischof Dr. Gijsen, ein einmaliges Erlebnis für alle Teilnehmer.

In der Jahreshauptversammlung 1983  wurden Eugen Lambert und Gerhard Genzler neu in den Vorstand gewählt, als Nachfolger für den verstorbenen Heinrich Wolf und für den Ehrenvorsitzenden Peter Malmen, der für ein Beisitzeramt nicht mehr kandidierte. Der übrige Vorstand wurde wiedergewählt.

Beachtung verdient die Renovierung des Görreshauses durch das Land Rheinland-Pfalz. Nach der Übereignung durch die Stadt an das Land am 8. Dezember 1980 wurden inzwischen die Planungen für die Renovierung durchgeführt und Mittel von rd. 6,8 Mill. DM  bereitgestellt, so dass die Bauarbeiten im April 1983 beginnen konnten, welche für das Staatsorchester Rheinische Philharmonie eine Bleibe schaffen sollten. Am 22. November 1983 konnte das Richtfest gefeiert werden.

Dreikönigsball, Kappensitzung, Fahrten nach Bernkastel-Kues und Aachen, Vorträge von Prof. Dr. Rudolf Haubst über Nikolaus von Kues und Prof. Dr. Heckenbach über „Kult und Musik“ sowie der Katharinenball, eine Weinprobe im Kolpinghaus und eine gut besuchte Jahreshauptversammlung 1984 zeigten die umfangreichen Aktivitäten auf. 

Der Dreikönigs-Bohnen-Ball am 5. Januar 1985 fand leider nicht die erhoffte Beteiligung. Dagegen war die Karnevalssitzung im Kammermusiksaal überfüllt. Erstmals schwang Rudi Schmidt das närrische Zepter als Sitzungspräsident, nachdem Itsche einem Jüngeren nach 13 Jahren das Amt übertragen hatte. Auch die übrige Jahreszeit hatte ein volles Programm. Fahrten nach Xanten und Kevelaer, nach Prüm und Himmerod, Jubilarenehrung für 25- und 50-jährige Mitgliedschaft, Besinnungstage, bestimmten das Vereinsgeschehen. In der Jahreshauptversammlung 1985 wurde Berthold Matthias Schäfer neuer geistlicher Beirat, nachdem Pastor Michael Franz aus gesundheitlichen Gründen die Aufgabe nicht mehr wahrnehmen konnte. Für sein Engagement um unseren Verein wurde er spontan zum Ehrenmitglied ernannt. 

In einer Vortragsveranstaltung sprach Diözesanbischof Dr. Spital zu brennenden Fragen unserer Zeit im vollbesetzten Saal der Handwerkskammer. Das Treffen zum hl. Martin und der Katharinenball beendeten das Vereinsjahr.

Auch das Jahr 1986 verlief in gewohnter Weise. Leider mussten wir unser Ehrenmitglied und langjährigen geistlichen Beirat, Pastor Michael Franz zu Grabe tragen. Er liegt auf dem Friedhof in Gemmerath begraben. Viele Koblenzer nahmen an der Beerdigung teil. In der Jahreshauptversammlung 1986 mit Neuwahlen gab es keine Veränderungen im Vorstand.

 Der Katharinenball am 29. November wurde gemeinsam mit den Pfarrangehörigen von St. Kastor gefeiert, und zwar aus Anlass des 1150. Geburtstages des Kastordoms. Eine Tombola zu Gunsten der Kirche erbrachte einen Erlös von 4.225,–  DM.

Den Dreikönigsball 1987 eröffneten die Sternsinger von St. Kastor mit freudigem Gesang. Die zahlreichen Besucher dankten mit Gaben und Beifall.

Die Kappensitzung verlief erfolgreich. Die Fahrten nach Fulda zu Bischof Dr. Dyba und nach Saarbrücken waren jeweils mit über 100 Teilnehmern ausgebucht. Die Besinnungstage waren gut besucht. Im übrigen standen für den Vorstand die Vorbereitungen für das 125. Stiftungsfest im Jahre 1988 an. Die Jahresversammlung stand im Zeichen herzlicher Begegnung, die Regularien wurden zügig erledigt.

Mit einem festlichen Dreikönigs-Bohnen-Ball am 2. Januar 1988 begann das Jubiläumsjahr 1988 aus Anlass der 125. Wiederkehr des Gründungstags unseres Vereins.

Das Pontifikalamt mit Bischof Dr. Hermann Josef Spital, mit gestaltet von den Kirchenchören der Pfarreien von Herz Jesu und St. Elisabeth, an der Orgel Heinz Anton Höhnen, erlebten wir eindrucksvoll in St. Kastor. Danach begann die Festakademie im Görressaal. Mit einer Eröffnungsfanfare und der Begrüßung durch unseren Vorsitzenden begann die Feier. Es folgten die Ansprache des Bischofs und ein Grußwort des Landtagspräsidenten Dr. H.P. Volkert. Oberbürgermeister Hörter überbrachte die Glückwünsche von Rat, Verwaltung und Bürgerschaft  unserer Stadt.
Die Festansprache hielt der Präsident der Görresgesellschaft,

Prof. Dr. Paul Mikat, Düsseldorf, über das Thema

„Politik und Religion“
 

[zum Text des Vortrages]

Musikalisch umrahmt wurde der Festakt vom Staatsorchester Rheinische Philharmonie unter der Leitung von Hiroaki Masuda.

Die Meditation in der Fastenzeit im Eltzerhofkloster war sehr gut besucht. Das Thema der Kappensitzung mit „125 Jahre lang ist die Lese jung geblieben“ war ein voller Erfolg. An der Fahrt ins Land der Franken nahmen 120 Mitglieder und Freunde teil; und die Flandernfahrt mit nahezu der gleichen Anzahl von Teilnehmern war voller Erlebnisse. In der Jahreshauptversammlung wurden die Veranstaltungen nachbereitet und als sehr eindrucksvoll bezeichnet. Dem Vorstand wurde aus der Versammlung hohes Lob zuteil. „Debbekooche-Esse“ und die Adentsbesinnung beschlossen das ereignisreiche Jubiläumsjahr. In diesem Jahr verloren wir zwei Ehrenmitglieder, Heinrich Elsner am 11. August 1988 und Pastor Jakob Malburg am 26. September 1988.

Im blumengeschmückten großen Saal der Rhein-Mosel-Halle begannen wir am 7. Januar 1989 unser Gesellschaftsleben mit dem traditionellen Dreikönigs-Bohnen-Ball. Die Kappensitzung im neuen Narrenschiff mit einem „gemischten Elferrat“ unter Michaela, alias Michael Hörter, begeisterte das närrische Publikum.

Die Frühlingsfahrt führte nach Essen zur Villa Hügel mit dem herrlichen Park und anschließend in die Münsterkirche mit Domschatzkammer. Nach dem Gottesdienst fuhren wir zum geselligen Abschluss nach Welling.

Sehr zahlreich war die Teilnahme an unserer Jubilarenehrung im Weindorf.

Der zweitägige Herbstausflug  brachte uns ins Elsass. Straßburg, Colmar, Obernai mit dem Odilienberg und Neu-Breisach waren die Stationen. Überrascht zeigten sich alle Teilnehmer, dass wir die Grenzen ohne Passkontrollen überschreiten konnten. Europa nimmt Gestalt an.

Mittelpunkt der Jahreshauptversammlung waren der Rückblick auf das Jubiläumsjahr 1988 und die Neuwahlen zum Vorstand. Ehrenmitglied und Schatzmeister Willi Daniel verzichtete aus Altersgründen auf eine erneute Kandidatur. Vorsitzender Dr. Ewald Thul fand lobende Worte des Dankes für die langjährige und auch zeitweise sehr schwierige Tätigkeit. Zum Nachfolger wurde einstimmig Stadtkämmerer  Heinz-Dieter Maahs gewählt. Alle bisherigen Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.

Zum Debbekooche-Esse fanden sich 120 Besucher im Kolpinghaus ein. Eugen Lambert fand frohe Begrüßungsworte, und Manfred Gniffke und Werner Laube erfreuten mit lustigen Geschichten und Mundart-Gedichten.

Die Besinnungsnachmittage in der Fastenzeit und im Advent waren von unserem geistlichen Beirat, Pastor Berthold Matthias Schäfer großartig vorbereitet. Ehrenmitglied Peter Kloke, der auch lang im Vorstand tätig war, wurde im Alter von 82 Jahren heimgerufen.

Der Dreikönigs-Bohnen-Ball 1990 hatte mit der Verleihung der Ehrenmitgliedschaft an Oberbürgermeister Willi Hörter einen besonderen Höhepunkt.

Dr. Ewald Thul wies bei der Überreichung der Urkunde besonders auf die großen Verdienste in schwieriger Vereinszeit und auf die langjährige Präsidentschaft im Elferrat der Lese hin.

„Bunt in Bunt“ gab sich die Lesesitzung am 21. Februar 1990 im übervollen Kammermusiksaal der Rhein-Mosel-Halle. In den Uniformen der Koblenzer Karnevalsvereine gab man der Freude darüber Ausdruck, dass man nunmehr auch Mitglied der AKK ist.

Unvergessen bleibt die Reise nach Thüringen nach Öffnung der innerdeutschen Grenze. Mit drei Bussen und 150 Teilnehmern fuhren wir am 11. Mai 1990 zunächst nach Bad Hersfeld, um am nächsten Tag frühmorgens die Grenze zu überschreiten. Die Vopos kontrollierten zwar die Pässe sehr genau, aber der Grenzübertritt war wenig problematisch. Der nachfolgende Besuch auf der Wartburg war für alle ein besonderes Erlebnis. Nach einer Kurzbesichtigung Eisenachs ging’s nach Weimar, einer freundlichen Stadt, die zum Bummeln einlud. Danach fuhren wir nach Erfurt zum Dom,  wo wir von dem Weihbischof Hans Reinhard Koch mit großer Freude und Herzlichkeit begrüßt wurden. Mit Weihbischof Koch feierten wir in der Severi-Kirche Eucharistie. Als Gastgeschenk übergaben wir ein Messbuch, pädagogische Materialien für den Kindergarten und Medikamente. Nach dem Stadtbesuch ging es zurück nach Kirchheim, wo wir uns über das Erlebte unterhielten und voller Dankbarkeit am späten Abend zufrieden nach Koblenz zurückkehrten.

Die Herbstfahrt führte über Aschaffenburg und Miltenberg zur barocken Wallfahrtskirche Walldürn, wo wir mit unserem geistlichen Beirat die heilige Messe feierten. Nach abendlicher Rast in Stahlhofen trafen wir kurz vor Mitternacht wieder in Koblenz ein.

Die Besinnungstage vor Ostern und Weihnachten fanden die erhoffte Resonanz. Am 17. März trafen wir uns auf Einladung unseres Mitglieds Franz Krautkremer in der alten Kirche in Spay und am 8. Dezember 1990 in St. Kastor. Beide Meditationen gestaltete Pastor Schäfer.

Die Jahreshauptversammlung1990 stand im Zeichen des Rückblicks auf unsere Fahrt nach Thüringen und Beratungen von Hilfeleistungen in Erfurt.

Im Hinblick auf die Aufgabenmehrung in unserem Vorstand wurde eine Satzungsänderung beschlossen, die eine Erweiterung des Vorstandes um zwei Beisitzer vorsieht. Neu in den Vorstand wurden Alfred Schweitzer und Michael Hörter gewählt.

Im Kolpinghaus fand wieder das St. Martinstreffen mit Debbekooche-Esse statt.

Der Dreikönigs-Bohnen-Ball 1991 war trotz hervorragendem Programm nur mäßig besucht.

Der Vorstand ist hierüber sehr besorgt und hofft im Folgejahr auf stärkeren Besuch, andernfalls ist seine weitere Durchführung aus finanziellen Gründen nicht mehr möglich.

Wegen des Golfkrieges wurde die Kappensitzung abgesagt.

Zur Jubilarenehrung traf man sich am 4. Juni 1991 im Weindorf. Pastor Kurt Butterbach, ehemals Pfarrer von Liebfrauen, machte sich zum Sprecher der Geehrten und erinnerte an unvergessliche Stunden in der Lese.

In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 7. Juni 1991 im Pfarrsaal von St. Josef war eine Satzungsänderung zu beschließen, die die Anerkennung der Gemeinnützigkeit unseres Vereins sicherstellen sollte. Bei zwei Enthaltungen wurde die Satzungsänderung beschlossen.

Ein Angebot des Vereins, einen Ausflug für junge Familien zu veranstalten, fand große Resonanz. Zwei  Busse mit 30 Kindern, begleitet von ihren Eltern und Großeltern, erlebten frohe Stunden im Brohltal.

Die Herbstfahrt führte  nach Selfkant in Holland und war von unserem Mitglied Hanns Heidemanns organisiert worden. Wassenberg und Roermond waren Ziele des Besichtigungsprogramms.

Die Fastenmeditation stand unter dem Leitgedanken „Ostern entgegen“ und der Besinnungstag im Advent „Neuer Aufbruch in der Kirche“.

Unsere Aufbauhilfe Ost waren eine Kücheneinrichtung für den Kindergarten im Marienstift Erfurt und die Übernahme der Außengestaltung des kath. Kindergartens in Weimar. Michael Hörter und Vereinsmitglied Lothar Doré überbrachten die Hilfen in Thüringen.

Die Jahreshauptversammlung am 18. Oktober 1991 befasste sich mit den üblichen Regularien und der Beschlussfassung über ein Geschenk an unsere Heimatstadt aus Anlass ihrer 2000-Jahrfeier. Vorsitzender Dr. Thul erläuterte den Plan des Vorstands, der Stadt Koblenz ein Glockenspiel [mehr] zu schenken, das an der Wand des Jesuitenkollegs angebracht werden solle. Der Vorschlag fand die Zustimmung aller Anwesenden.

Prof. Dr. Franz Ronig zeigte am 19. November 1991 in der HWK eine instruktive Diaschau über seine Reise nach Bolivien. Diese hatte er im Auftrag der Bischofskonferenz Boliviens durchgeführt, um eine Bestandsaufnahme der kirchlichen Baudenkmäler in die Wege zu leiten.

Der Dreikönigsball 1992 war der Auftaktball im Jubiläumsjahr „2000 Jahre Koblenz“.  Eine festliche Gestaltung und ein erstklassiges Programm rief viele Besucher in die Rhein-Mosel-Halle.

„Tour de Lese“ war das Motto der Kappensitzung am 26. Februar 1992. Der neue Sessionsorden zeigt die Kastorkirche und war sehr begehrt.

Mit drei Bussen fuhr die Lese am 16. Mai 1992 zur Salier-Ausstellung nach Speyer. Auch die Besichtigung des Kaiserdoms und der Altstadt standen auf dem Programm. In Wachenheim feierten wir Eucharistie. Danach trafen wir uns zur frohen Runde im Winzerverein.

Glockenspiel für Koblenz! Am 2. Juni 1992 wurde Oberbürgermeister Willi Hörter unser Glockenspiel als Geschenk für die Bürgerschaft auf dem Jesuitenplatz übergeben. Viele Mitglieder und Gäste hatten sich dort eingefunden, um den ersten Glockenklang zu hören. Die Gülser Blaskapelle St. Servatius umrahmte die großartige Feier, an die sich ein Umtrunk im Hof des Rathaus-Gebäudes II anschloss.

Die Herbstreise führte nach Metz. Die Kathedrale mit Fenstern von Marc Chagall hinterließ einen nachhaltigen Eindruck. Nach der Stadtrundfahrt ging es nach Trier, wo wir in St. Paulin einen gemeinsamen Gottesdienst feierten.

Der Ausflug der jungen Familien ging nach Kommern ins Freilichtmuseum. Kinder und Begleiter hatten ein begeisterndes Programm vorbereitet.

Am 17. September 1992 fand im Gewölbekeller des Mittelrhein-Museums die Buchvorstellung „Koblenz im deutschen Katholizismus des 19. und 20. Jahrhundert“ statt. Verfasser war Kulturdezernent Heinrich Denzer, Mitglied unseres Vereins. Viele Besucher waren unserer Einladung gefolgt. Das Büchlein wurde allen Vereinsmitgliedern als Geschenk übersandt.

Zur Jahreshauptversammlung traf sich die Lesefamilie im Pfarrzentrum St. Franziskus. Neben den Regularien erbrachten die Neuwahlen keine Veränderungen im Vorstand.

Das Debbekooche-Esse am 13. November 1992 hatte mit über 150 Teilnehmern wieder Rekordbesuch.

Auch zum Vortragsabend am 20. November 1992 mit dem sowjetischen Botschaftsrat Iwan A. Kurpakow, einem Freund unseres Vorsitzenden, kamen zahlreiche Zuhörer ins Auditorium der HWK. Eine lebhafte Diskussion schloss sich den Ausführungen des Referenten über die wirtschaftliche Situation Russlands an.

Die beiden Meditationstage in der Fastenzeit und im Advent waren von unserem geistlichen Beirat, Pastor Schäfer hervorragend gestaltet.

Nach langer Vakanz besuchte der Nikolaus 52 Kinder der Lesefamilie. Für alle Kinder hatte der Himmelsmann löbliche Worte und eine bunte Tüte mitgebracht. Die Kinder dankten mit alten Nikolausliedern.

Zum Dreikönigs-Bohnen-Ball 1993 war mit einem anspruchsvollen Programm eingeladen worden. Leider war die Teilnehmerzahl sehr rückläufig, so dass der Vorstand den Beschluss fasste, ab 1994 auf Ballveranstaltungen zu verzichten, da diese wegen der Kostenbelastungen nicht mehr finanzierbar war.

„Der Glöckner von Notre Lese“ war das Motto der Kappensitzung. Fünf Stunden wurden die närrischen Besucher „astrein“ unterhalten.

Fritzlar – Goslar – Halberstadt – Quedlinburg – Duderstadt waren die Ziele einer Dreitagesfahrt durch den Harz, die alle Teilnehmer im Wonnemonat Mai begeisterte.

 Im Weindorf wurden am 4. Juni 1993  33 Mitglieder geehrt, die 25 bzw.40 Jahre dem Verein die Treue gehalten haben.   

Unseren geistlichen Beirat, Pastor Berthold Matthias Schäfer, mussten wir leider nach Weiskirchen im Hochwald verabschieden. Als Dank für seine großen Verdienste in der Lese wurde ihm vom Vorstand die Goldene Görres-Medaille verliehen.

Daher war nur allzu verständlich, dass die Herbstfahrt zur Einführung unseres Freundes nach Weiskirchen ging, wo wir einen festlichen Gottesdienst und einen großen Empfang erlebten.

 Zur Jahreshauptversammlung am 15. Oktober 1993 war nach St. Josef eingeladen. Pfarrer und Dechant Karl Schulz feierte mit uns Eucharistie, und wir konnten auch während des Gottesdienstes der neuen Orgel lauschen, die meisterhaft vom Organisten Mutschke gespielt wurde. Die Regularien im Pfarrsaal waren bald zügig beendet, so dass ausreichend Zeit zur frohen Unterhaltung gegeben war.

Mit 170 Teilnehmern war das Kolpinghaus zum Debbekooche-Esse ausverkauft. Hier stellte sich Prinz Karneval 1993/94 als Michael I. mit Kostproben seines humorvollen Könnens vor.

Die Besinnungstage am 27. März 1993 und auch am 11. Dezember 1993 hatte nochmals unser geistlicher Beirat, Pastor Schäfer gestaltet. Er dankte bei seiner letzten offiziellen Begegnung ausdrücklich der Lesefamilie für die schönen und guten Jahre, die er gemeinsam mit uns verbracht habe.

Mit einer neuen Veranstaltung überraschte der Vorstand seine Mitglieder am 30. Januar 1994. Erstmals wurde zu einem Neujahrskonzert eingeladen, als Ersatz für den Dreikönigs-Bohnen-Ball. Prof. Boris Lewantowitsch begeisterte in der vollbesetzten Galerie der HWK die Zuhörer mit Werken von Mozart, Schubert und Mussorgski. Der Vorstand beschloss spontan, diese Veranstaltung zu einer festen Einrichtung werden zu lassen. 

Die Lesekappensitzung unter „Einspringpräsident“ Dr. Ewald Thul war ein voller Erfolg, da Michael I. mit Confluentia Karin als Tollitätenpaar die Jokusstadt Koblenz regierte und nur mit ihrem Besuch zur Verfügung stand.

Der Besinnungstag am 19. März 1994 wurde von Pastor Manfred Plunien gestaltet und stand unter dem Thema „Komme zu dir selbst“.

Ein Vortrag am 16. April 1994 mit Prof. Franz Josef Heyen in der HWK führte uns die neuen Chorfenster von Liebfrauen vor Augen.

Die Zweitagesfahrt am 7. und 8. Mai 1994 ins Land der Franken war ein kulturelles Erlebnis für alle Teilnehmer.

Am 19. September 1994 wurde unserem Vorstandsmitglied Gerhard Genzler die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Dem langjährigen Schriftführer wurde somit vom Vorsitzenden für seinen nie erlahmenden Einsatz gedankt.

Die Jahreshauptversammlung am 29. September 1994 verlief sehr zügig. Zum neuen geistlichen Beirat wurde einstimmig Domkapitular Stephan Schwarz, Pfarrer von St. Kastor, gewählt.  

Das Ziel der Herbstfahrt am 8. Oktober 1994 war Frankfurt am Main.

Das Debbekooche-Esse fand am 9. November 1994 erstmals im Soldatenfreizeitheim Haus Horchheimer Höhe statt. Bis auf den letzten Platz war der große Saal besetzt. Dekorationen und Debbekooche waren sehr geschmackvoll.

Auch das zweite Neujahrskonzert der Lese am 8. Januar 1995, wieder mit Prof. Boris Lewantowitsch, war ein großer Erfolg. Auch diesmal war die Galerie des Handwerks voll besetzt.

Nach gründlichen Vorstandsberatungen wurde die Lesekappensitzung 1995 in den großen Saal der Rhein-Mosel-Halle verlegt. Sitzungspräsident Michael Hörter konnte nahezu 800 Gäste begrüßen. Ein übergroßer Clown als Bühnenbild und ein Elferrat in prächtigen Clownskostümen waren die Augenweide für eine gelungene Sitzungsparade.

„Christsein in einer säkularen Welt“ war das Thema unserer Fastenbesinnung mit Domkapitular Pfarrer Stephan Schwarz, unserem geistlichen Beirat.

Die Frühlingsfahrt führte ins Münsterland.

Zur Jubilarenehrung für 25- und 40-jährige Mitgliedschaft fanden sich am 12. Juni 1995 viele Mitglieder im Weindorf zusammen.

Mit einer Herbstfahrt nach Bonn in das Haus der Deutschen Geschichte, nach Schwarzrheindorf zum Besuch der berühmen Doppelkirche und dem Abschlussgottesdienst in St. Laurentius Ahrweiler endete ein schöner Tagesausflug.

In der Jahreshauptversammlung am 6. Oktober 1995 standen Satzungsänderungen und Neuwahlen an. Der Vorschlag zur Satzungsänderung lautete: Der Vorstand besteht aus dem Vorsitzenden und seinem Stellvertreter, sowie bis zu neun Beisitzern. Dem Vorschlag wurde mehrheitlich zugestimmt. 

Die Vorstandswahlen brachten folgendes Ergebnis:

Vorsitzender: Dr. Ewald Thul
Stellvertreter:  Alfons Sauerborn
Geistlicher Beirat:  Domkapitular Stephan Schwarz
Schatzmeister: Heinz-Dieter Maahs
Beisitzer: 
Hans Breuer, 
Gerhard Genzler, 
Michael Hörter, 
Eugen Lambert, 
Bernd Rademacher, 
Alfred Schweitzer, 
Günther Zenzen.

Das Debbekooche-Esse fand wieder im vollbesetzten Saal des Soldatenfreizeitheimes statt..

Am 21. November 1995 erhielt unser Ehrenmitglied Oberbürgermeister a.D. Willi Hörter den Ehrenbürgerbrief der Stadt Koblenz.

Abwechslungsreich war das Neujahrskonzert 1996 erstmals in der großen Verkaufshalle von Mercedes-Benz mit Schülerinnen und Schülern der Musikschule Koblenz. Direktor Detlef König und Vorsitzender Dr. Ewald Thul begrüßten die zahlreich erschienenen Gäste.

Die Lesesitzung 1996 im großen Saal der Rhein-Mosel-Halle war gut besucht.

Die zweitägige Belgienfahrt am 22. und 23. Juni 1996 mit über 100 Teilnehmern war ein großartiges Erlebnis.

Am 15. August 1996 starb unser Ehrenmitglied und der Ehrenbürger unserer Heimatstadt Oberbürgermeister a.D. Willi Hörter. Seine Tatkraft und sein Wirken bleiben unvergessen.

Rommersdorf, das ehemalige Kloster in Heimbach-Weis bei Neuwied, war unser Besuchsziel am 3. Oktober 1996.

Zum Fest des hl. Martin trafen wir uns zum geschmackvollen Debbekooche im Hause Horchheimer Höhe.

Die Jahreshauptversammlung verlief harmonisch und klang, wie immer, mit Brot und Wein aus. 

Wieder im Hause Mercedes-Benz begrüßten wir das neue Jahr mit einem klangvollen Konzert mit Edeltrud Kahn, Sopran, von der Oper Bonn, begleitet von Swetlana Trawnikowa, Koblenz, am Klavier.

Mit unserem Vorsitzenden als Aushilfs-Sitzungspräsident stand die Lesekappen-Sitzung unter Volldampf.

Berlin, Potsdam, Hildesheim waren die Stationen unserer Frühjahrsreise  mit 50 Teilnehmern, an die man sich gerne erinnert.

25 Mitglieder wurden am 13. Juni 1997 für langjährige Mitgliedschaft geehrt.

Im Juni erschien erstmals die „Lese-Info“, ein Mitteilungsblatt des Vereins, die aktuelle Berichterstattung über die Geschehnisse der Gesellschaft vermittelt und Bindeglied zwischen Vorstand und Verein sein soll.

Die Besinnungstage in der Fastenzeit wurden von unserem geistlichen Beirat und im Advent von Pastor Plunien gestaltet.

Am Empfang im Gürzenich in Köln aus Anlass des 100-jährigen Bestehens von OMNES UNUM, unserem Dachverband, nahm eine Abordnung  des Vorstands teil. Unser Vorsitzender nahm die Eintragung in das Goldene Buch der Stadt Köln wahr.

Am 13. September 1997 fuhr die Lese an die Lahn mit dem Besuch des Limburger Doms. Der prächtig renovierte Innenraum des Gotteshauses überraschte die vielen Reiseteilnehmer. Weilburg und Dietkirchen waren weitere Stationen der Herbstfahrt.

Aus der Jahreshauptversammlung ist zu berichten,  dass die Satzung insoweit geändert wurde, dass auch evangelische Christen und andere Gläubige, die sich den Zielen der Lese verbunden fühlen, die Mitgliedschaft der Lese erwerben können. Außerdem folgten die Mitglieder einem Vorschlag des Vorstandes, Mittel für die Errichtung eines Cusanus-Denkmals anzusammeln.

Mit 180 Teilnehmern war das Debbekooche-Esse im Soldatenfreizeitheim wieder überaus gut besucht.

Mit Klassik und Romantik startete die Lese ins Jahr 1998. Das Konzert in der Daimler-Benz-Halle konnte die Gäste kaum aufnehmen. Daher versprach Direktor Detlef König in seiner Begrüßung, die Sitzplätze im nächsten Jahr um weitere 50 zu erhöhen. Ursula Targler, Sopran, mit Thomas Eitle am Klavier erhielten für ihre Darbietungen wahre Ovationen.

Ein Feuerwerk des Frohsinns zelebrierte der Lese-Elferrat mit Michael Hörter  als Präsident und Ewald Thul als singender und reimender Protokoller in der Session 1998.

Am Fastenbesinnungstag meditierte Dechant und Pfarrer Helmut Kusche über das Thema „Christliches Leben im Zeichen des Kreuzes“.

Die Frühjahrsfahrt ging in die Nordeifel, zunächst nach Steinfeld, ehemals Prämonstratenserabtei, dann nach Monschau und am Nachmittag zur früheren Benediktinerabtei    Kornelimünster.

Passau war das Ziel der Herbstreise vom 16. bis 18. Oktober 1998. Eine ausgiebige Stadtbesichtigung mit Orgelkonzert im Dom, eine Schifffahrt auf der Donau und Besuch der Marienfeste in Würzburg auf der Heimfahrt waren die Hauptstationen des Ausflugs.

Vom 22. bis 25. Oktober 1998 war OMNES UNUM, unser Dachverband, zu Gast in Koblenz

Neben der Arbeitstagung mit den Delegierten standen für den Vorstand eine Stadtführung mit Empfang im Schöffenstübchen und ein Essen mit dem Lesevorstand auf dem Programm. Die gemeinsame Eucharistiefeier erlebten wir in der St. Kastor-Basilika.

Nach der Wahlniederlage von Helmut Kohl fuhren unsere Vorstandsmitglieder Dr. Ewald Thul und Günther Zenzen ins Bundeskanzleramt, um unser Görresbild, 1876 von Settegast geschaffen, wieder in Empfang zu nehmen. Dort hatte es 16 Jahre im Arbeitszimmer von Bundeskanzler Helmut Kohl gehangen. Das Bild wurde als Leihgabe dem Mittelrhein-Museum überlassen.

Organist Joachim Aßmann erläuterte am 17. November 1998 in Herz Jesu zahlreichen Mitgliedern der Lese die Orgel und bot zum Abschluss ein großartiges Konzert. 

In der Jahreshauptversammlung am 28. November 1998 ergaben sich bei den anstehenden Vorstandswahlen keine Veränderungen. Der Vorsitzende kündigte wegen steigender Kosten und sinkender Einnahmen eine Beschlussfassung über eine Beitragserhöhung für die nächste Mitgliederversammlung an.

Mit Philipp Klöckner, Violine, und Martin Stadtfeld, Klavier, begeisterten zwei junge Künstler die vielen Gäste beim Neujahrskonzert 1999 bei Mercedes-Benz.

Die närrische Kappensitzung war wieder gelungen. Der Lese-Orden mit Jesuitenkirche und Glockenspiel war ein begehrtes Sammlerobjekt.

Vom 18. bis 20. Juni 1999 fuhren wir in das Land der Welfen. Braunschweig, Wolfenbüttel, Halberstadt, Quedlinburg, Celle und Osnabrück waren die Hauptreiseziele.

66 Jubilare, eine Rekordzahl, wurden für 25, 40 und 50 Jahre treue Mitgliedschaft im Weindorf geehrt.

Die Bonner Museumsmeile und der Besuch der Kirche Maria im Kapitol in Köln erfreuten die Lesefamilie auf ihrer Herbstreise am 18. September 1999.

Die Jahreshauptversammlung stand ganz im Zeichen der Diskussion um die angekündigte Beitragserhöhung. Der Vorsitzende und der Schatzmeister begründeten die Notwendigkeit einer Anhebung des Jahresbeitrags von 30,- DM auf 50,- DM, der seit dem Jahre 1972 unverändert  geblieben war. Bei nur vier Enthaltungen wurde der Erhöhung zugestimmt.

Debbekooche-Esse und Adventsbesinnung beendeten das Jahresprogramm.

Das Neujahrskonzert 2000  gestalteten wieder Philipp Klöckner und Martin Stadtfeld. Mercedes-Benz-Chef Detlef König sprach von einem Konzert der Extraklasse, und unser Vorsitzender dankte für ein  Meisterkonzert.

Die Kappensitzung erfreute mit einem bunten Programm.

Einen Besinnungstag besonderer Art erlebten wir in der Fastenzeit mit Prof. Dr. Franz Ronig und einem eindrucksvollen Lichtbildervortrag über ein Evangeliar aus der Werkstatt Heinrich des Löwen.

Die Reise im Frühjahr in das Schwabenland.

Ein Vortrag von Martin Lohmann, Chefredakteur der Rhein-Zeitung, am 4. Oktober 2000 über das Thema „Kirche und Medien“ fand große Resonanz.

Die Herbstfahrt nach Oberwesel und Karden war gelungen.   

Die Jahreshauptversammlung am 20. Dezember 2000 verlief sehr harmonisch. Der Schatzmeister konnte im Rahmen seines Jahresberichtes mitteilen, dass für die Rücklage der Cusanus-Stele bereits ca. 25.000,- DM angespart sind.

Gute Stimmung herrschte beim Debbekooche-Esse am 10. November   2000 im Soldatenfreizeitheim auf der Horchheimer Höhe.

Über das Lebenswerk Nikolaus von Cues referierte Schulpfarrer Thomas Darscheid am 16. Dezember 2000 in einem viel beachteten Vortrag im Eltzerhof.

Über 400 Besucher erlebten am 7. Januar 2001 das Neujahrskonzert bei Mercedes-Benz.

Christine Niessen, Sopran, und Pjotr Wnukowski, Tenor, brillierten mit ihren Stimmen, hervorragend begleitet von Swetlana Trawnikowa am Klavier.

Die Wiederauferstehung der Klamaukpartei mit Werner Laube erlebte die großartige Kappensitzung der Lese am 21. Januar 2001 in der Rhein-Mosel-Halle.

Für den Besinnungstag in der Fastenzeit konnten wir den Jesuitenpater Hans Weyer gewinnen, der mit seinem Vortrag „Die kleine Terz“ besondere Beachtung fand.

Am Gründonnerstag verstarb unser Ehrenvorsitzender Peter Malmen im Alter von 90 Jahren. Von 1957 bis 1972 hat er unseren Verein mit großer Leidenschaft geführt und sich große Verdienste um unsere Gemeinschaft erworben. In Norath wurde er zur letzten Ruhe geleitet.

Zahlreich war die Teilnahme an unserer Jubilarenehrung am 15. Mai 2001 im Weindorf.

48 Mitglieder wurden für 50-, 40- und 25-jährige Vereinszugehörigkeit geehrt.

Die mehrtägige Frühjahrsreise in die Mark Brandenburg und der Tagesausflug in das herbstliche Bernkastel-Kues fanden großen Anklang.

Am 5. August 2001, kurz vor seinem 90. Geburtstag, verstarb Pastor Kurt Butterbach, von 1950 bis 1968 Pfarrer von Liebfrauen, ein treues Mitglied unseres Vereines, in Rech an der Ahr.

Frohe Stunden erlebten viele Genießer beim Debbekooche-Esse auf der Horchheimer Höhe.

Im Pfarrsaal von St. Josef trafen wir uns zur Jahreshauptversammlung. Der Jahresbeitrag wurde auf 25,– Euro festgesetzt. Für Hans Breuer wurde Dr. Klaus Peter Grommes gewählt. Die übrigen Mitglieder des Vorstands wurden in ihren Ämtern bestätigt.

Das Neujahreskonzert 2002 lockte nahezu 450 Gäste in die Mercedes-Benz-Halle. Die Besucher erlebten ein großartiges Konzert mit dem jungen Geiger Philipp Klöckner und der Pianistin Swetlana Trawnikowa.

„Eine Welt ohne Gott ist eine Welt ohne Sinn und Hoffnung“ war das Thema der Fastenbesinnung mit unserem geistlichen Beirat, Domkapitular Stephan Schwarz im Eltzerhof.

Vom 13. bis 16. Juni 2002 waren unsere Mitglieder zu einer Reise an den Bodensee eingeladen, die begeisterte.

Auch die Herbstfahrt an den Niederrhein fand großen Zuspruch und Anerkennung.

Vorstandsmitglied Eugen Lambert wurde zum Ehrenmitglied ernannt. Der Vorsitzende, Dr. Ewald Thul, fand lobende Worte für das tatkräftige Engagement des Geehrten um das Vereinsleben.

Aus der Jahreshauptversammlung am 22. November 2002, wieder im renovierten Gemeindesaal St. Franziskus, ist zu berichten, dass Michael Hörter für den erkrankten Alfons Sauerborn zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt wurde. „Itsche“ blieb aber Beisitzer im Vorstand.

Mit Sanitätsrat Dr. Clemens Henrich meditierten wir am 7. Dezember 2002 über das Thema:   „Die Not der Geburt des Ewigen in uns“, das alle tief bewegte.

Das Neujahrskonzert am 5. Januar 2002 mit Schülerinnen und Schülern des Landesmusikgymnasiums Montabaur bei Mercedes-Benz war ein wahres Meisterkonzert junger Künstler mit stehenden Ovationen der Zuhörer.

Es war der würdige Auftakt für das Jubiläumsjahr „140 Jahre Katholischer Leseverein e.V. Koblenz“.  

Für den Fastenbesinnungstag konnte kurzfristig für den erkrankten Referenten Prof. Dr. Franz Ronig die Schönstätter Theologin Dr. Margarete Gruber gewonnen werden.

Die Frühjahrsfahrt führte vom 18. bis 22. Juni 2003 nach Landshut und die eintägige Herbstreise nach Mainz.

Der Vorstand beschließt, die Erstellung des Cusanus-Denkmals dem Künstler und Bildhauer Waldemar Kaspers aus Schuld/Ahr zu übertragen. Als Standort ist der Platz vor der Florinskirche vorgesehen. Ein Spendenaufruf wird gestartet.

Von 2004 bis 2014

Die Inhalte wurden im Februar / März 2017 vom Vorsitzenden Heinz-Peter Mertens aus den Protokollen zusammengefasst.

2004 bis 2006:
Die Schaffung und Aufstellung der Cusanus-Stele prägte die Periode. Nachdem der Beschluss einstimmig gefasst war, waren Planung und Durchführung sowohl der Stele als ihre Plazierung Thema der Vorstandssitzungen. Am 13.12.2006 stand die durch den Künstler Walter Kaspers aus Schuld an der Ahr geschaffene Stele zur Abholung bereit. Die Kosten waren in auf € 99.000 geschätzt worden, bis Ende 2006 waren davon € 11.561 durch Spenden finanziert. Die Stele wurde zum Geschenk an die Stadt. Das Angebot wurde am 03. Juni 2004 durch den Stadtrat angenommen, die evangelische Gemeinde Koblenz war mit dem Standort der Stele einverstanden.

Das Glockenspiel war durch technischen Defekt 2004 ausgefallen, die Reparatur war kleiner als gedacht, aber Eugen Lambert als Kümmerer war regelmäßig von Nöten.

In 2004 wurde Detlef König, der sich um das Neujahrskonzert bei Daimler verdient gemacht hatte, die Ehrenmitgliedschaft verliehen. 2005 erhielt der geistliche Beirat, Domkapitular Stefan Schwarz, die gleiche Ehrung.
Die Neujahrskonzerte wurden von Benedict und Philipp Klöckner unter Begleitung einer Pianistin in 2005 und 2006 zusammen mit der Sopranistin Ellen Luker und der Pianistin Sarah Hillen gestaltet.

Die Karnevalssitzungen 2004 bis 2006 unter Leitung von Michael Hörter erfreuten sich nach wie vor großer Beliebtheit. In 2005 wurde ein Orden geschaffen als Nachbildung des Leseordens aus 1913.

Die Besinnungen in der Fasten- und Adventszeit wurden gehalten von Prof. Dr. Wolfgang Ockenfels, Berthold Mathias Schäfer (die Bergpredikt Jesu „Worte für unsere Zeit“), Schwester Dr. Margarete Gruber OSF („Die Ohnmacht des Menschen“), Pater Dr. M. Endrich, Abt Benedikt Müntenich, Maria-Laach („Wie heute Christ sein?“) und Prof. Ronig. Sie fanden wie üblich im großen Saal des Eltzerhofstiftes statt, zweimal begleitet von Susanne Burgschweiger an der Querflöte.

Die Bildungsreisen führten 2004 nach Erfurt, 2005 nach Dresden und 2006 ins Emsland mit Bad Bentheim, der Transrapid-Strecke, der Meier Werft, Papenburg und diversen Städtebesichtigungen.
Die Tagestouren führten 2004 und 2005 nach Aachen, Augustusburg und Dernau/Ahr, 2006 nach Trier und zur Wallfahrtskirche in Klausen.

Die Vorstandswahlen in 2004 führten zur Wiederwahl des gesamten Vorstandes, so dass es auch keine Aufgabenänderungen gab. Bernd Rademacher war – wie schon seit 1997 – für die Protokollerstellung in den Kalenderjahren verantwortlich.

2007 bis 2009:
Das herausragende Ereignis war die Aufstellung der Cusanus-Stele am 23.02.2007 und die im Mai stattgefundene Einweihungsfeier, zu der man Dr. Markus Dröge (heute Landesbischof Berlin), Weihbischof Jörg Michael Peters, OB Dr. Eberhard Schulte-Wissermann, Koblenz, und den Bläserkreis des Cusanus Gymnasium unter Leitung von Oberstudienrat Christian Rivinius begrüßen konnte. Bilder der Veranstaltung wurden auf einer CD festgehalten von den Gebrüdern Brennig.

Manfred Diehl wurde am 26.02.2007 in den Vorstand kooptiert. Pfarrer Josef Müller trat im Februar 2009 in den Vorstand ein und löste mit der Wahl im September 2009 den geistlichen Beirat Domkapitular Stefan Schwarz ab. 2009 kandidiert Dr. Klaus-Peter Grommes nicht mehr für den Vorstand. Mit der Wahl 2009 beendet die Geschäftsführerin L. Wolf ihr Mandat. Die Aufgabe wird von Frau Ingrid Lambert übernommen.

Am 16.02.2009 wird Hans-Dieter Maahs Ehrenmitglied der Lese.

Die Neujahrskonzert 2007 werden von Svetlana Travnikova und Olga Gunia, in 2008 von Benedict und Philipp Klöckner mit dem Pianisten Joshua Galardi und 2009 mit Benedict Klöckner und Estelle Kruger (Gesang) wie schon in den Vorjahren bei Mercedes mit großem Erfolg durchgeführt.

Die Lesesitzungen unter Leitung von Michael Hörter fanden ebenfalls mit großem Erfolg statt. Zu nennen sind hier die Redner Werner Laube und Knacki Deuser.

Zu den Besinnungen konnten wir Prof. Dr. Ockenfels (10 Gebote für Wirtschaft und Politik), Prof. Heribert Niederschlag, Monsignore St. Wahl (Meditation zur kirchlichen Verkündigung in den Medien), Prälat Hans Lambert und Pater Manfred Entrich gewinnen.

Die Tagesreisen führten uns ins Weserbergland, in die fränkische Schweiz sowie nach Aschaffenburg und Seligenstadt. Weitere Tagesreisen führten nach Lorch, St. Lambertus Basilika in Bechtheim und nach Worms sowie nach Darmstadt, Lorch und Heppenheim. 
Auch fand jährlich das Debbekooche Essen mit nahezu 100 Teilnehmern statt. In 2009 hielt der neue geistliche Beirat Josef Müller zu dieser Veranstaltung einen Vortrag zu Sankt Martin.

Schließlich wagte sich die Lese mit Beschluss vom 11.02.2008 in das Internet mit der Erstellung einer Homepage ursprünglich gestaltet von Herrn Gangolf Krause.

2010 bis 2012
Ein besonderes Ereignis war die Heilig-Rock-Wallfahrt des Katholischen Lesevereins nach Trier. Für über 100 Teilnehmer war dies ein erhebendes Erlebnis.

Bei den Vorstandswahlen 2010 wurde der Vorstand wiedergewählt. Josef Müller als Geistlicher Beirat bestätigt. Zum 31.12.2011 trat Bernd Rademacher als Vorstandsmitglied zurück. Er war seit 1997 für 175 Protokolle im Verein verantwortlich.

In einer Ergänzungswahl 2012 wurde Heinz-Peter Mertens weiteres Vorstandsmitglied, nachdem Gerhard Genzler im März 2012 gesundheitsbedingt nicht mehr an Vorstandssitzungen teilnahm. Gleich in der ersten Vorstandssitzung regte Heinz-Peter Mertens an, die Chronik zu ergänzen.
2011 wurde Berthold Mathias Schäfer zum Ehrenmitglied ernannt. 2011 fand eine Besichtigung und ein Orgelgespräch in Sankt Florin statt. Die Anregung, einen Brunnen an der Cusanus-Stele zu errichten, entstand ebenfalls in 2011.

Die Neujahrskonzerte wie schon in den Vorjahren bei Mercedes Benz wurden von Benedict Klöckner mit Elisaveta Blumina am Piano und Veronika Pfaffenzeller, Sopran, durchgeführt. 2011 traten Ekaterina Tsachenko, Sopran, Nils Liepe am Piano und Niklas Liepe, Violine, auf; schließlich 2012 Benedict Klöckner, begleitet von André Jussow am Piano und Melanie Klöckner mit Sologesang.

Der Umbau der Rhein-Mosel-Halle führte dazu, dass sowohl 2011 als auch 2012 keine Lesesitzungen stattfanden. Krankheitsbedingt vertrat 2010 Stephan Otto als Sitzungspräsident Michael Hörter.

Die Besinnungen wurden von Prälat Hans Lambert (Die Pius-Brüder – Katholische Fundamentalisten), Domkapitular Monsignore Dr. Georg Bätzing (heute Bischof von Limburg), Prof. Dr. Heribert Niederschlag und erneut Prälat Hans Lambert gehalten.

Die Jubiläenehrung fand in 2011 statt, wie alle zwei Jahre.

Mehrtagesreisen führten ins Elsass, insbesondere nach Colmar in 2010, 2011 nach Ulm und 2012 nach Görlitz und Schlesien. Wie auch schon in Vorjahren, standen sämtliche Veranstaltungen unter der verantwortlichen Leitung von Adolf Meinung.

Die Tagesfahrten führten nach Deidesheim und Bruchsal, nach Köln mit Besuch der monastischen Gemeinschaft von Jerusalem und nach Oppenheim und Nierstein mit Empfang durch den Oberbürgermeister.

Der Vorschlag, eine Funkuhr für die Jesuitenkirche (Citykirche) zu stiften, kam in 2012 von Eugen Lambert und wurde noch vor Jahresende durch die Firma Korfhage umgesetzt. Ein Abbild der historischen Vorlage diente bei der Gestaltung als Vorlage für die Uhr. Die ursprüngliche Uhr wurde im 2. Weltkrieg 1944 zerstört. Die Neue ziert nun seit mehreren Jahren den Glockenturm der Kirche an alter Stelle.

Als weitere Veranstaltung fand eine Matinee im Rathaus im Rahmen der Internationalen Musiktage am 24.03.2012 statt.

In 2012 jährte sich der 100. Geburtstag des verstorbenenEhrenvorsitzenden Peter Malmen.

Die Schaffung einer Sitzgruppe an der Cusanus-Stele wurde zurückgestellt, ebenso die Brunnenanlage. Eine Beleuchtung an der Stele wurde jedoch angebracht.

Die Jahre 2013 und 2014
Die im Krieg zerstörte Uhr an der Jesuitenkirche (Citykirche) wird durch den Leseverein im Februar 2013 erneuert; dabei gilt die alte Uhr als Vorbild bei der Gestaltung. Die Einweihung findet im September 2013 statt. Die Initiative zu dieser Aktion hatte Vorstandsmitglied Eugen Lambert ergriffen.
Das mit der Uhr verbundene Glockenspiel erfreut die Besucher des Jesuitenplatzes den ganzen Tag über. Eugen Lambert wählt aus dem Bestand der Melodien jahreszeitlich abgestimmt immer wieder die jahreszeitlich geeigneten aus.
An der Cusanus-Stele wird die Beleuchtung installiert. Die Jubiläumsfeier ist zentraler Bestandteil des Vereinslebens in 2013.
Der Leseverein beteiligt sich mit einem Zuschuss an der Renovierung der Kapelle des Eltzerhof-Klosters wie auch mit einem weiteren Zuschuss an der „Nacht der offenen Kirchen“.

Als Sonderprogrammpunkt findet in 2014 eine Autorenlesung mit Rudolf Bauer statt „Was ist los mit den Christen“? Rudi Bauer, ein Altstädter Urgestein, war viele Jahre Chef der Zeitung „Rheinische Post“, die in Düsseldorf erscheint.
Heinz-Peter Mertens regt an, auch an die Ballveranstaltungen wieder anzuknüpfen durch eine gesellschaftliche Veranstaltung.
Neben unserem Objekt in der Waisenhausstraße wird das gewerblich genutzte Nachbarobjekt einer Bebauung zugeführt, die eine Bereicherung der Umgebung mit sich bringt.
Bei den Wahlen im Oktober 2013 scheidet Michael Hörter aus dem Vorstand aus. Johannes Thul wird in den Vorstand gewählt. Zum stellvertretenden Vorsitzenden wird Manfred Diehl gewählt. Heinz-Dieter Maahs legt sein Vorstandsamt nach Abrechnung des Jubiläumsjahres zum 31.12.2014 nieder.
Die Neujahrskonzerte 2013 und 2014 werden gestaltet von Benedict Klöckner am Cello, begleitet am  Piano von Danae Dörken bzw. Anna Federova. Gesanglich ist Melanie Klöckner eingebunden.    

Nach dem Ausfall der Karnevalsveranstaltungen 2011 und 2012 , bedingt durch Umbau der Rhein-Mosel-Halle, ist die Sitzung 2013 unter Leitung von Michael Hörter wieder ein großer Erfolg. Die hohen Kosten nach Umbau der Halle machen nicht nur der Lese zu schaffen und führen, wie in allen Jahren, zu einer finanziellen Unterdeckung. 2014 leitet Stephan Otto zum ersten Mal als neuer Sitzungspräsident erfolgreich die Sitzung.
Die Besinnungen werden gehalten von Pfarrer Stefan Wolf (Vom Mut Erfahrungen zu machen), Abt Benedikt Müntenich (Glauben wozu?), Prof. Wolfgang Ockenfels (Ordnung und Moral der Wirtschaft) begleitet von Lukas Klemmer an der Gitarre und nochmals von Stefan Wolf.

Die Mehrtagesreisen führen 2013 in die Oberpfalz und Böhmen, Bayreuth, Eger, Marienbad und Waldsassen. 2014 nach Leipzig, Lützen, Muldetal (erstmals mit der Firma Welter’s Reisen, Mayen, als Veranstalter).
Die Tagesfahrten führen 2013 nach Wetzlar und Limburg/Lahn und 2014 nach Aachen.

Heinz-Peter Mertens

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